Crash im Dschungel

Verwirrung um vermisste Kinder: Suche geht weiter

Ausland
19.05.2023 09:19

Seit mehr als zwei Wochen irren vier Kinder nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs durch den kolumbianischen Regenwald. Nachdem Präsident Gustavo Petro auf Twitter bereits die Rettung der Kinder bekannt gegeben hatte, musste er am Donnerstag zurückrudern: Sie seien doch noch nicht gefunden worden. Soldaten konnten allerdings frische Spuren der Vermissten entdecken.

„Ich bedauere, was passiert ist. Die Streitkräfte und die indigenen Gemeinschaften werden ihre unermüdliche Suche fortsetzen, um dem Land die Nachricht zu überbringen, auf die es wartet. Im Moment gibt es keine andere Priorität, als die Suche fortzusetzen, bis sie gefunden werden. Das Leben der Kinder ist das Wichtigste“, versprach Petro.

Helfer konnten tagelang nicht zu Unglücksstelle vordringen
Nach den Geschwistern im Alter von 13, 9 und 4 Jahren sowie elf Monaten wird gesucht, nachdem am 1. Mai eine Propellermaschine vom Typ Cessna 206 auf dem Weg von Araracuara nach San José del Guaviare im Süden des Landes mit sieben Menschen an Bord verunglückt war.

Weil das Gelände dort schwer zugänglich ist, konnten die Rettungskräfte erst am Dienstag zu dem Wrack in der Nähe der Ortschaft Solana im Department Caquetá vordringen. An der Absturzstelle wurden die Leichen der Mutter der Kinder, eines indigenen Aktivisten und des Piloten der Maschine entdeckt, so die Luftfahrtbehörde.

„Sie sind daran gewöhnt, im Regenwald zu sein“
Die Kinder gehören zu einer indigenen Gemeinschaft und waren Medienberichten zufolge mit ihrer Mutter auf dem Weg in die Hauptstadt Bogotá gewesen, wohin der Vater nach ständigen Drohungen bewaffneter Gruppen geflohen war. Ihre Kenntnis der Region könnte ihnen dabei geholfen haben, nach dem Absturz so lange im Dschungel zu überleben. „Sie sind daran gewöhnt, im Regenwald zu sein“, sagte ihr Großvater Fidencio Valencia im Fernsehsender Caracol. „Mit der Hilfe der Menschen, der indigenen Energie und der Gebete können wir die Kinder hoffentlich bald finden.“

Kinder sollen von indigenem Suchtrupp gefunden worden sein
Bei ihrer Suche entdeckten die Spezialeinsatzkräfte unter anderem eine aus Blättern und Ästen gefertigte Notunterkunft, eine Babytrinkflasche und halb verzehrte Früchte. Die Leiterin der Familienbehörde Astrid Cáceres sagte im Radio: „Ja, sie leben, das ist die Information, die wir haben.“ Demnach wurden die Kinder vom indigenen Volk der Huitoto von einem indigenen Suchtrupp gefunden, allerdings konnte die Gruppe sich bisher nicht zu den Soldaten durchschlagen. „Wir müssen verstehen, dass der Dschungel komplex und die Kommunikation in der Region schwierig ist“, sagte sie.

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