Haftstrafen!

Aus Bruderliebe mit Krücke auf Beamte losgegangen

Zehn Uniformierte postierten sich im Saal 230 des Salzburger Landesgerichtes

(Bild: Tschepp Markus)

Kriminelles Bruderpaar nach Tumult nach Berufungsverhandlung vor Gericht. Der Jüngere soll, nachdem der Ältere zu sechs Jahren Haft verdonnert worden war, mit Krücken auf die Justizwache losgegangen sein. Zwei Beamte wurden dabei verletzt. Das Bruderpaar leugnete die Gewalt-Vorwürfe, unterstellten den Beamten gar einen gewalttätigen Übergriff.

Zehn Uniformierte hatten sich im Saal 230 des Salzburger Landesgerichtes postiert, als die Richterin am Mittwoch die Verhandlung aufrief. Auf der Anklagebank: Ein Brüderpaar, das für seinen wenig gesetzestreuen Lebenswandel bekannt ist. Der Jüngere (21) hat sieben Vorstrafen, der Ältere (22) zehn. Dahinter saßen Angehörige. Ständig wurde der Kopf geschüttelt und getuschelt. Die Richterin ermahnte nachdrücklich.

Tumult nach Berufungsverhandlung
Der Vorwurf gegen das Brüderpaar: schwere Körperverletzung, Widerstand gegen die Staatsgewalt, gefährliche Drohung, Sachbeschädigung. Stein des Anstoßes: ein Tumult im Landesgericht. Zwei Beamte wurden dabei verletzt.

Bruder fasste schon sechs Jahre wegen schweren Raubes aus
Sechs Jahre Haft fasste der ältere Bruder im August 2022 wegen eines Überfalls aus. Mit drei weiteren Tätern und bewaffnet mit Dolch, Messer, Machete und Axt stürmte der 22-Jährige eine Wohnung. Bei der Berufungsverhandlung im Jänner blieben die Richter eisern, reduzierten die Strafe nicht. Dem Jüngeren gingen laut Anklage die Nerven durch, auch wenn er das bestreitet.

Angeklagter: „Wollte Bruder nur trösten!“
„Ich liebe meinen Bruder einfach, wollte ihm Trost spenden“, so der Mann. Er sei dann ohne Grund zu Boden gestoßen und fixiert worden. Das nahmen Beamten und ein Zeuge anders wahr, berichteten von einem tätlichen Angriff auf die Beamten. Der damals frisch operierte Mann soll gar mit einer Krücke zum Schlag auf die Beamten ausgeholt haben. Auch der ältere Bruder soll kräftig mitgemischt, später im Haftraum randaliert haben. Den Beamten soll er gedroht haben: „Mir egal, wenn ich nochmal zwanzig Jahre bekomme„ Auch er beteuerte, dass er niemanden verletzen wollte. Warf sogar den Beamten vor, ihn später in einer Zelle verprügelt zu haben. Die Ermittlungen hierzu laufen.

Das nicht rechtskräftige Urteil: Zwei Jahre Haft für den älteren, 15 Monate für den jüngeren Bruder.