Berechnen konnten die Wissenschaftler die Größe von Eris mithilfe von Daten einer sogenannten Sternbedeckung, der genauesten und oft einzigen Methode zur Bestimmung von Durchmesser und Form von Objekten aus den Außenbereichen des Sonnensystems. Dazu wurde ein entsprechender Sternkandidat für die Eris-Bedeckung auf Bildern ausfindig gemacht, die mit dem 2.2-Meter-Teleskop am La-Silla-Observatorium der ESO in Chile aufgenommen worden waren.
Die anschließenden Beobachtungen wurden von einem Astronomen-Team von hauptsächlich französischen, belgischen, spanischen und brasilianischen Universitäten sorgfältig geplant und ausgeführt. Verwendet wurde dabei unter anderem das sogenannte TRAPPIST-Teleskop auf La Silla. Aus den Beobachtungen ergab sich, dass Eris nahezu kugelförmig sein dürfte, einen Durchmesser von 2.326 Kilometern (plus/minus zwölf km) hat und damit, was die Größe betrifft, quasi ein Zwilling von Pluto ist, der – nach derzeitigem Stand der Wissenschaft – einen Durchmesser von 2.390 Kilometern hat.
Von dünner Eisschicht bedeckt
Das Spektrum des Zwergplaneten zeigt, dass seine Oberfläche von einer weniger als einen Millimeter dicken Mischung aus einem stickstoffreichen Eis mit gefrorenem Methan bedeckt sein dürfte. "Diese Eisschicht könnte entstanden sein, als sich die Stickstoff- oder Methan-Atmosphäre des Zwergplaneten als Reif auf seiner Oberfläche niedergeschlagen hat, als Eris sich auf seiner lang gestreckten Bahn weiter von der Sonne entfernt hat und daher kälter wurde", schreiben die Forscher.
Die neuen Ergebnisse erlauben es den Astronomen auch, die Oberflächentemperatur von Eris neu zu bestimmen. Für die der Sonne zugewandte Seite ergibt eine Abschätzung höchstens minus 238 Grad Celsius, während die Nachtseite noch kälter sein muss.
Foto: ESO/L. Calçada
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