Tötung von Bärin

Zwei Jäger stehen wegen Grausamkeit vor Gericht

Ausland
08.09.2025 22:03

Das Ende der Bärin F36, die am 27. September 2023 tot in den Trentiner Wäldern gefunden wurde, hat nun rechtliche Konsequenzen. Auf Grundlage einer Anzeige der italienischen Tierschutzorganisation LEAL hat die Staatsanwaltschaft von Trient einen Prozess gegen zwei der vier Personen beantragt, die wegen des Vorwurfs, die Bärin getötet zu haben, unter Verdacht stehen.

Seit dem Tod eines Trentiner Joggers im Jahr 2023 hat sich in Italien die Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch zugespitzt. Derzeit wird über die mögliche Verlegung von Bären aus dem Trentino gestritten. Die Provinz Trient hat wiederholt darauf hingewiesen, dass es einen Überschuss von etwa 60 Bären gebe. Diskutiert wird über die Schaffung von Korridoren, um die Raubtiere in mehreren Alpenregionen zu verteilen.

Ein gerichtliches Nachspiel hat nun der Abschuss einer Bärin für zwei Jäger. Die beiden Angeklagten müssen sich wegen Tierquälerei und unnötiger Tötung eines Tieres verantworten. Die zwei Männer hätten die Bärin mit einer Jagdwaffe erschossen, obwohl keinerlei Gefahr für ihre eigene Sicherheit oder die von Dritten bestand. Das Tier zeigte weder aggressives Verhalten noch eine Vertrautheit mit den Menschen, lautet der Vorwurf.

Umweltschutzverband fordert „Gerechtigkeit“
Der Präsident von LEAL, Gian Marco Prampolini, erklärte, dass die Organisation als zivilrechtlich klagende Partei im Verfahren auftreten werde, um Gerechtigkeit für den Tod der Bärin F36 zu fordern. „Die Tötung der Bärin F36 ist ein unverzeihlicher Akt der Grausamkeit. Unsere Arbeit ist nicht nur auf den Schutz einzelner Tiere ausgerichtet. Wir wollen ein klares Signal gegen jede Form der Grausamkeit gegenüber Bären und der gesamten Wildtierwelt entsenden. Wir werden nicht zögern, im rechtlichen Bereich gegen solche Verbrechen vorzugehen, um sicherzustellen, dass die Verantwortlichen mit höchster Strenge bestraft werden“, hieß es.

Tierschützer wollen die Bevölkerung für die wilden Tiere sensibilisieren und fordern die Einrichtung von Wildtierkorridoren. Laut der Provinz Trient hat sich die Anzahl der Bären in dem Gebiet seit Beginn des EU-Projekts „Life Ursus“ vor 25 Jahren massiv erhöht. Anstatt der geplanten 50 haben sich etwa 100 wild lebende Tiere angesiedelt.

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