Gesetz in Begutachtung

Leerstandsabgabe soll im Ländle schon bald kommen

Vorarlberg
09.05.2023 18:25

Eine Gesetzesnovelle zur Einhebung einer Leerstandabgabe ist in Vorarlberg bereits in Begutachtung. Bei Opposition und Institutionen stößt sie einerseits auf Freude, aber auch auf Ablehnung.

Vorarlberg steht vor der Einführung einer Leerstandsabgabe. Bereits seit geraumer Zeit ist eine Novelle des Zweitwohnsitzabgabe-Gesetzes in der Begutachtung, die das Wort Leerstandabgabe zwar nicht verwendet, de facto aber eine solche einführen will. Und zwar sollen Eigentümer für Wohnungen, die mehr als ein halbes Jahr nicht als Hauptwohnsitz gemeldet sind, in Zukunft Abgaben an die Gemeinde zahlen müssen.

Deren Höhe soll sich nach der Größe der Wohnung und dem prozentuellen Anteil der Zweitwohnsitze in einem Ort richten und nicht höher als 2775 Euro pro Jahr und Wohnung sein. Für ÖVP-Wohnbausprecher Harald Wittwer ist die geplante Abgabe ein Anreiz, nicht genutzten Wohnraum für die Vermietung zu aktivieren. Wer das nicht tue, müsse eben einen Beitrag für die von der Gemeinde bereitgestellte öffentliche Infrastruktur leisten - ein „Akt der Gerechtigkeit“, findet er.

Wenig Freude bei den Eigentümern
Kein Wunder also, dass sich ob der Pläne der Landesregierung nicht überall in Vorarlberg Begeisterung breit macht. Vor allem bei der Vorarlberger Eigentümervereinigung stößt die vor der Tür stehende Leerstandsabgabe auf wenig Gegenliebe. Gegenüber der Wirtschaftspresseagentur ist die Rede von „eigentümerfeindlichem Vorhaben“, ein Lenkungseffekt wird infrage gestellt. Ein Großteil der Eigentümer würde wegen des komplizierten Mietrechts nicht vermieten.

Zitat Icon

Wir lehnen die Leerstandsabgabe weiterhin ab, denn es bleibt ein schwerer Eingriff in das Grundrecht auf Eigentum.

NEOS-Landtagsabgeordneter Garry Thür

Was für die NEOS in Salzburg stimmt, wird in Vorarlberg abgelehnt
Ähnlich sehen das die NEOS. „Es gibt wesentlich wirkungsvollere Maßnahmen, um die Mobilisierung von leerstehendem Wohnraum zu erreichen“, verweist NEOS-Mandatar Garry Thür ebenfalls auf das komplizierte Mietrecht oder das Projekt „Sicher vermieten“. Das, obwohl die Pinken in Salzburg genau eine solche Abgabe mitbeschlossen haben.

Wittwer spart nicht mit Kritik: „Diesen Zick-Zack-Kurs nachzuvollziehen ist nicht ganz einfach, aber das müssen die Neos schon selbst erklären.“ Die Industriellenvereinigung wiederum sieht in der Leerstandsabgabe nur einen Symbolakt, der in der Realität kaum Auswirkungen habe. Sie fordert ein breiteres Maßnahmenbündel.

Zitat Icon

"Damit erhöht man den Druck, dringend benötigte Wohnungen auf den Markt zu bringen und gibt den Gemeinden gleichzeitig die Möglichkeit auf dringend benötigte Einnahmen. Den Eigentümern obliegt die Entscheidung, ihre Wohnung zu vermieten oder durch das Bezahlen der Abgabe einen Beitrag für die Gemeindeinfrastruktur zu leisten. Das ist eine elegante Lösung!

SPÖ-Wohnbausprecher Martin Staudinger

SPÖ sieht sich bestätigt
Gänzlich erfreut ist die SPÖ, die die Novelle als eigenen Erfolg verbucht. „Der konsequente Druck hat sich gelohnt“, so Martin Staudinger.

 Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Vorarlberg Wetter
10° / 15°
starke Regenschauer
10° / 19°
Regen
11° / 18°
starke Regenschauer
9° / 19°
starke Regenschauer



Kostenlose Spiele