Viele Vorteile

Vom Stillen profitieren Kind und Gesellschaft

Burgenland
09.05.2023 11:00

Nach der zweijährigen Corona-Pause öffnet im Krankenhaus Eisenstadt wieder die Stillambulanz. Rund 600 Mütter nutzen sie pro Jahr, denn Stillen spart Zeit und Geld, schont die Umwelt und schützt vor Krankheiten.

Stillen läuft für Mutter und Kind oft nicht so ab wie in Ratgebern beschrieben. Damit stillende Frauen bei Problemen wie Milchstau, Stillstreik oder Gewichtsabnahme des Säuglings Unterstützung bekommen, stehen im Krankenhaus Eisenstadt geprüfte Still- und Laktationsberaterinnen beratend zur Seite. Um das Service in Anspruch nehmen zu können, braucht es nur eine Überweisung durch den Hausarzt oder Gynäkologen sowie eine Terminvereinbarung, sagt Sonja Kabrt, die führende Hebamme und Stationsleiterin für Geburten: „Die WHO empfiehlt, Babys bis zum sechsten Monat voll zu stillen und das Stillen mindestens bis zum Alter von zwei Jahren fortzusetzen, weil es Mutter und Kind vor Krankheiten schützt.“

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Die Ablenkungen beim Stillen sind heutzutage sehr groß. Deshalb ist es wichtig, dass Mütter Handy und Fernseher abschalten.

Sonja Kabrt, führende Hebamme und Leiterin der Geburtenstation im Krankenhaus Eisenstadt

Bei gestillten Kindern träten Mittelohrentzündungen, Asthma, Zahn- und Kieferfehlstellungen, Leukämie, Durchfall und plötzlicher Kindstod nämlich wenig oft auf, Zudem sinke das Risiko, im Erwachsenenalter an Übergewicht und Diabetes 2 zu erkranken. Bei den Müttern wiederum bilde sich die Gebärmutter rascher zurück. Außerdem reduziere sich die Wahrscheinlichkeit für Brust- und Eierstockkrebs, Osteoporose, Endometriose, Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Frauen verlören nach der Schwangerschaft schneller an Gewicht.

Ökologisch und ökonomisch wertvoll
Stillen fördert aber auch die emotionale Bindung, sorgt für Entspannung und Glücksgefühle und schont Geldbörse und Klima. Immerhin steht Muttermilch allzeit kostenlos zur Verfügung und verursacht keinen Verpackungsmüll. „Laut einer Studie können so während der ersten sechs Lebensmonate zwischen 95 und 153 Kilogramm umweltschädliches CO2 eingespart werden“, so Kabrt.

Und was hält sie davon, dass in Japan, Südkorea und den USA bereits Roboter-Nannys das Stillen der Kinder mittels Fläschchen übernehmen? „Es gab schon Versuche in diese Richtung, bei denen Kinder nur die Grundversorgung erhielten, aber keinen Körperkontakt und menschliche Regung des Gegenübers erfuhren. Sie entwickelten Bindungsstörungen. Außerdem fehlte es ihnen an Empathie.“ Ein gefährlicher Trend also für die Entwicklung einer humanen, mitfühlenden Gesellschaft.

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