Ausweichroute zermürbt

Verkehrschaos Fratres: „Wir fühlen uns überfahren“

Kärnten
06.05.2023 14:00

Anrainern platzt der Kragen: Das Verkehrschaos am Fratres im Bezirk Spittal sei nicht mehr auszuhalten. Ein runder Tisch wird gefordert. Die Lieserschlucht wird wohl nicht zum letzten Mal gesperrt sein.

Ruhe und Idylle sind die Bewohner des Südhangs Fratres bei Spittal gewohnt. Normalerweise. Aktuell ist auf dieser Ausweichroute, die wegen der Totalsperre der Lieserschlucht eingerichtet worden ist, nicht viel davon zu spüren - sondern vielmehr ein Verkehrschaos. „Wir fühlen uns überfahren. Der Lärm, die Abgase plagen uns“, zeigen sich die Bürger bei einem Lokalaugenschein sichtlich verzweifelt.

Enge Straße, viele Lkw und Busse
Die nicht vorhandene Sicherheit für Fußgänger und Verkehrsteilnehmer wird aufs Schärfste kritisiert: „Durch den Ort brettern Lkw und Busse, die Straße ist viel zu eng! Ältere Personen und Kinder trauen sich nicht mehr raus“, klagt Bewohnerin Ingrid Gräbner.

Um zu beweisen, dass sie am Ende „ihrer Kräfte sind“, führten die Bürger im April eine Verkehrszählung durch. „12.600 Fahrzeuge, darunter 100 Busse, knapp 750 Lkw, machen uns das Leben zur Hölle.“

Wie das Chaos zustande kommt

Aktuell ist die Lieserschlucht wegen Bauarbeiten am geplanten Radweg für den gesamten Verkehr gesperrt. Dadurch und durch die Tauernbahnsperre im Mölltal sowie die Baustelle auf der Tauernautobahn im Liesertal wird der Verkehr über den Fratres geleitet. Die Totalsperre der Lieserschlucht soll am 18. Mai vorerst wieder aufgehoben werden.

Belastung durch Lärm und Feinstaub
Anrainerin und Ärztin Beatrix Amenitsch warnt: „Lärm und Feinstaub machen krank! Bei einigen sind typische Symptome wie Bauchweh, Kopfweh, Schlaflosigkeit aufgetreten.“

Tempolimit gefordert
Von den Zuständigen fühle man sich im Stich gelassen. „Zwischen Gemeinde, Behörde und dem Land werden wir hin und hergeschoben.“ Der Spittaler Sigi Grutschnig: „Wir wollen nur eine Lösung, die für alle passt.“ Tempolimit 30 statt 50 wird vorgeschlagen, die Lieserschlucht soll immer befahrbar sein und ein runder Tisch wird gefordert.

Bezirkshauptmann Klaus Brandner ist das Problem wohl bekannt: „Was soll ich tun? Es gibt keine andere Ausweichroute. Stimmt ein Verkehrsexperte den Forderungen zu, können wir gerne etwas machen!“

Bürgermeister Gerhard Köfer verweist auf seinen Sitz in der Landespolitik: „Ich kann mich im Landtag dafür einsetzen.“ Und aus dem Büro von LHStv. Martin Gruber heißt es: „Der Bauzeitplan wird überarbeitet. Für Entlastung am Fratres wird die Schlucht an reisestarken Tagen befahrbar sein, aber nicht immer.“

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