Obwohl Experten warnen

Gift in Kanistern von Sinti und Roma halb so wild?

Tagtäglich verbrauchte das fahrende Volk 20 bis 40 Kanister Chlor.

(Bild: Dostal Harald)

In den von Sinti und Roma auf ihren Durchreiseplatz zurückgelassenen Behältern an der B1 in Pichling fand die „Krone“ beim Umwelt-Lokalaugenschein die Chemikalie „Donauchlorin P“. Wasserschutzexperten sind besorgt, die Fachleute der Linz AG halten den Stoff für unbedenklich.

Neben der, leider fast schon bei jedem ihrer Besuche, zurückgelassenen Vermüllung des Areals haben die Sinti und Roma, die in den vergangenen Wochen am Durchreiseplatz an der B 1 in Pichling Station machten, dieses Mal – wie berichtet – auch eine ungeheure Menge an Chemikalien verbraucht, die Kanister tagtäglich in der Botanik am Gelände entsorgt.

Volksgruppen hantierten mit Chlor in rauen Mengen
Auf Anfrage erhielt die „Krone“ die Auskunft, beim Inhalt der Kanister würde es sich um unbedenklichen Fassadenreiniger handeln. Nachdem die Volksgruppen abgezogen waren und Teile des Areals gereinigt wurde, prüfte die „Krone“ bei einem Umwelt-Lokalaugenschein das zurückgelassene Gut in den Büschen. Auf den blauen Kanistern fand sich ein Etikett mit der Aufschrift „Donauchlorin P“. Dabei handelt es sich um Chlor - Gefahrengutklasse 8 - das zur Algenbekämpfung in Pools aber natürlich auch für Fassaden herangezogen werden kann.

„Grob fahrlässig“
Fazit von Thomas Wallner von der Boden.Wasser.Schutz.Beratung: Hochgiftig mit langfristiger Wirkung für Wasserorganismen. „Wenn mit solchen Chemikalien unmittelbar neben einem Grundwassersee nicht sachkundig hantiert wird, ist das grob fahrlässig,“ so Wallner. Würde es sich dabei auch noch um einen ätzenden Stoff handeln, könnten spielende Kinder oder andere Lebewesen stark gefährdet werden.

Für Linz AG weiter unbedenklich
Nachgefragt bei Umweltstadträtin Eva Schobesberger ließ diese wissen: „Natürlich habe ich mich sofort danach erkundigt, was es damit auf sich hat. Doch die Fachleute der Linz AG meinten, es handle sich dabei um keinen Stoff, von dem Gefahr ausgehen würde.“