Es scheint, also ob Martin Winkler nach knapp 40 Tagen als Mitglied der oberösterreichischen Landesregierung in der Landespolitik angekommen ist. Mit viel Motivation tourt der ehemalige Unternehmer durchs Land und erklärt den Leuten, was seiner Meinung nach falsch läuft.
Flott unterwegs ist Martin Winkler auch in den Sozialen Medien, wo sich der 62-Jährige jünger gibt, als er ist – aber das gehört aktuell wohl zum politischen Geschäft dazu.
Angekommen ist er auch in den Zentralen der politischen Gegner, denn was Winkler sagt und macht, wird stets kommentiert. Aus der ÖVP ist zu hören: „Was er im Energiebereich vorschlägt, setzen wir längst um.“ Und aus der FPÖ, die Winkler offenbar ganz stark auf der Rechnung hat, ist von den ganz Oberen um Parteiobmann und Landeshauptmann-Vize Manfred Haimbuchner zu hören: „Der wird sich noch anschauen.“
100 Prozent Zustimmung erhofft
Wie auch immer: Während seines Urlaubs in Norwegen hat sich der designierte Chef der SPOÖ viele Gedanken darüber gemacht, mit welchem Programm er im September in den Parteitag geht. Dort wird Winkler zum neuen SPÖ-Vorsitzenden gewählt. Seine Wahl gilt schon jetzt als fix, er kann mit einem Wahlergebnis von knapp 100 % rechnen.
Zwei Jahre vor der Landtagswahl geht’s bei diesem Tag der Sozialdemokraten aber nicht nur um den Chef selbst. Der Landesrat für Tierschutz, Jugendhilfe und mit einem Mini-Budget arbeitet an einem „Plan für Oberösterreich“.
Stärkung der Wirtschaft
Gewiss wird es dort um Fragen zur Energieunabhängigkeit und zur Stärkung der Wirtschaft gehen – also um Themen, die den gebürtigen Mühlviertler ein ganzes Berufsleben lang intensiv begleitet haben.
Recht viel über den Inhalt konnte die „Krone“ vorab nicht erfahren, die Strategie sieht aber vor, die vielen ins „Reich der Freiheitlichen“ abgewanderten ehemaligen SPÖ-Wähler wieder ins eigene Lager zurückzuholen.
Im blauen Teich der Freiheitlichen – da fischt auch die ÖVP von Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landesgeschäftsführer Florian Hiegelsberger. Im Linzer Gleißner-Haus gibt man sich betont lässig, man sieht aber die (in den Augen der Schwarzen) blaue Gefahr daherkommen.
Noch nie hatte Manfred Haimbuchner eine größere Chance, die ÖVP zu stürzen und im Landhaus in den zweiten Stock zu ziehen. Dort sitzt traditionell Oberösterreichs Landeshauptmann, sein Vize genau einen Stock darunter. Die Platzverteilung im Gebäude zeigt also, wer dort der Chef ist.
Stelzer hat seiner Partei bekanntlich ein „Facelifting“, wo es auch um das Setzen neuer Themen geht, verordnet. Die ÖVP macht also dasselbe wie die SPÖ. Ob die beiden Parteichefs Stelzer und Winkler beim Verfassen neuer Positionen und Leitplanken voneinander abschreiben? Wohl eher nicht. Bei den Blauen macht man sich darüber wenig Sorgen. Müssen sie auch nicht. Denn die Zustimmung zur FPÖ steigt von Tag zu Tag.
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