„Store bededag“

Dänen streichen Feiertag – für Rüstungsausgaben

Ausland
05.05.2023 14:42

Dänemark hat am Freitag zum letzten Mal den ab 2024 abgeschafften Feiertag Store bededag (deutsch: „Großen Gebetstag“) begangen. Grund für die Abschaffung sind Ausgaben für das Militär - durch so gewonnene 400 Millionen Euro könne man das Zwei-Prozent-Ziel der NATO erfüllen. Viele Dänen sind empört.

Die Streichung, die das Parlament Ende Februar beschlossen hatte, soll Geld zur Finanzierung höherer Militärausgaben in die Staatskasse spülen. Die neue Regierung aus Sozialdemokraten, rechtsliberaler Venstre und der neuen Partei Moderaterna hatte aber an ihrer Entscheidung festgehalten.

Der Feiertag war 1686 eingeführt worden. Ab 2024 ist der Store bededag, der immer auf den vierten Freitag nach Ostern fällt, ein ganz normaler Arbeitstag. Das Geld, das dadurch in die Staatskassen gespült wird, soll demnach zur Finanzierung höherer Militärausgaben genutzt werden.

Diente Tag nur verlängertem Wochenende?
Der Tag galt zwar mittlerweile eher als eine Art institutionalisiertes verlängertes Wochenende als ein religiöser Feiertag, dass das dadurch eingenommene Geld aber just für Rüstungsausgaben verwendet werden soll, sorgte bei der Kirche für großes Missfallen. Auch die Gewerkschaften gingen auf die Barrikaden, forderten eine Volksabstimmung und mobilisierten Zehntausende Demonstranten vor dem Regierungssitz Christiansborg.

Militärausgaben müssen verdoppelt werden
Umgesetzt wird die Abschaffung aber trotzdem. Nötig wird sie laut Regierung aufgrund einer Vorgabe der NATO - demnach müssen Mitgliedsstaaten zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für ihren Verteidigungsetat nutzen. Im Vorjahr kam man in Dänemark aber mit 27 Milliarden Kronen (3,6 Milliarden Euro) gerade einmal auf ein Prozent - bereits 2030 soll das NATO-Ziel nun erreicht werden.

Das dänische Wirtschaftsministerium ließ errechnen, dass der zusätzliche Werktag rund drei Milliarden dänische Kronen (400 Millionen Euro) in die Staatskasse spülen werde und durch diese Maßnahme 8500 Vollzeitstellen gesichert werden. Später reduzierte das Ministerium diese Zahl auf 6500. Beide Berechnungen werden von Ökonomen vehement angezweifelt.

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