Aus dem Gericht

Gefährliche Racheaktion im Pfändertunnel

Nach einem gefährlichen Abbremsmanöver im Tunnel in Vorarlberg ist der 28-jährige Autofahrer am Mittwoch am Landesgericht Feldkirch verurteilt worden.

Angeklagt ist der in der Schweiz wohnhafte Serbe wegen Nötigung, Gefährdung der körperlichen Sicherheit und wegen Körperverletzung. Drei Vergehen, die er nun mit einer bedingten Freiheitsstrafe von drei Monaten und einer unbedingten Geldstrafe über 2380 Euro bezahlt - Vorstrafe inbegriffen.

Alles nur, weil ihm auf der Rheintalautobahn, kurz vor dem Pfändertunnel, der Gaul durchgegangen war. Zum Fall: Am Neujahrstag ist der Familienvater mit seiner schwangeren Ehefrau und den zwei kleinen Kindern auf der A14 unterwegs, als sich kurz vor der Tunneleinfahrt noch ein 24-jähriger Student mit seinem Pkw „vordrängt“ und der Angeklagte deswegen eine Vollbremsung hinlegen muss.

Unverantwortliches Verhalten
Kochend vor Wut dreht der Serbe daraufhin den Spieß um und legt sogar noch eine Schippe drauf, indem er die Verfolgung aufnimmt. Noch im Tunnel überholt der 28-Jährige den Wagen des Studenten und bremst danach abrupt ab. Wodurch der 24-Jährige wiederum genötigt ist, eine Vollbremsung einzulegen, um einen Unfall gerade noch zu vermeiden.

Doch dem nicht genug. Der in Rage Geratene steigt aus der Familienkutsche aus, reißt die Autotür des Studenten auf und gibt ihm eine Ohrfeige. „Wir hatten einen Todesfall in der Familie. Eines meiner Kinder hat zudem Probleme mit dem Herzen. Dann ist meine Frau auch noch schwanger. Es war einfach eine Kurzschlusshandlung. Es tut mir sehr leid, was ich getan habe“, begründet der Mann sein Verhalten.

Richterin Silke Sandholzer: „Es war unverantwortlich, im Tunnel ein anderes Auto auszubremsen und stehenzubleiben. Sie haben dadurch auch alle anderen Autofahrer in Gefahr gebracht.“ Das Urteil ist nicht rechtskräftig.