Volksfest-History

206 Jahre alt: Der ewig „junge“ Urfahranermarkt

Oberösterreich
26.04.2023 16:46

Das beliebte Volksfest am Urfahraner Donauufer ist seit 206 Jahren ein Publikumsmagnet. Eine Erfolgsgeschichte, die am 20. März 1817 durch kaiserliches Privileg, Kaiser Franz sei Dank, ihren Lauf nahm.

Wir, Franz der Erste von Gottes Gnaden Kaiser von Österreich; machen kund, dass wir den Bürgern der Ortsgemeinde Ufer Linz das Privilegium verleihen, das Jahr hindurch zweymal Jahrmärkte abzuhalten.“ So der Original-Wortlaut aus dem Jahrmarktprivileg vom 20. März 1817, mit dem Kaiser Franz der damals eigenständigen Linzer Nachbargemeinde „Ufer“ – dem heutigen Urfahr – die Abhaltung von Jahrmärkten erlaubte.

Polizeilicher Wachdienst seit 107 Jahren
Der erste wurde zu Pfingsten 1817 am Steinmetzplatzl abgehalten, verkauft wurden Waren des täglichen Gebrauchs und landwirtschaftliche Geräte. Anfangs hatten die Märkte jeweils lediglich zwei Tage gedauert, ehe 1894 die Stadthalterei dann die Verlängerung auf acht Tage genehmigte. Im Jahr 1902 übersiedelte der Urfahranermarkt dann auf sein heutiges Areal an der Donaulände. Die Besucher konnten nun auch Würstel und Bier genießen, sich an Schießbuden und Schiffsschaukeln vergnügen, Zauberkünstler und Hellseher traten auf – der Jahrmarkt wurde zum Volksfest. Weil „diese Volksbelustigung auch das Dirnenunwesen anzieht“, wurde 1916 ein polizeilicher Wachdienst eingerichtet, der heute, 107 Jahre danach, nach wie vor einen fixen Bestandteil des Marktes darstellt.

Stadt hat „Pflicht“, den Jahrmarkt aufrecht zu erhalten
Dass an der Institution Urfahranermarkt bis heute zu keiner Zeit jemand rütteln konnte, ist den Urfahraner Stadtvätern zu verdanken, die bei der Eingemeindung an Linz 1919 festlegen ließen, dass es „Pflicht der Stadt Linz sei, die Jahrmärkte für alle Zeiten aufrecht zu erhalten und zu fördern“. Dem Siegeszug des Urfahranermarkts konnten selbst zwei Weltkriege, die Weltwirtschaftskrise von 1929 oder das große Hochwasser von 1954 nichts anhaben. Erst die Corona-Pandemie hatte bekanntlich dafür gesorgt, dass der Rummel für zweieinhalb Jahre nicht stattfinden konnte.

Auch wenn das Lieblingsvolksfest der Oberösterreicher im Laufe von 206 Jahren immer wieder sein Gesicht verändert hat, so ist der Urfahranermarkt im Herzen ewig jung, auf seine Art attraktiv und für unzählige Besuchergenerationen mit ganz besonderen Kindheitserinnerungen behaftet.

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