„Tragbare Tongeräte“

Keine Kochtöpfe! Frankreich lacht über Verbot

Ausland
20.04.2023 17:37

Emmanuel Macron erzürnt mit seiner Rentenreform die französische Bevölkerung. Bei seinem Besuch in Südfrankreich wurden nun Kochtöpfe von Demonstranten konfisziert. Der Grund: ein Verbot von „tragbaren Tongeräten“ während des Präsidentenbesuchs.

Vor einem Besuch Emmanuel Macrons im südfranzösischen Ganges wiesen Polizisten Demonstranten mit Töpfen ab, wie Videos zeigten. Medien berichteten auch von beschlagnahmten Töpfen.

Die Beamten begründeten dies mit einer Anordnung des Departements. Darin wurde für die Dauer des Präsidentenbesuchs das Mitführen von „tragbaren Tongeräten“ verboten, was offenbar auch auf Töpfe abzielte. Denn mit lautem Topfschlagen hatten Demonstranten in den letzten Tagen ihren Unmut über Macrons Reform kundgetan.

„Eier und Töpfe, das ist bei mir zum Kochen da“, sagte Macron zu Beginn seines Besuchs in Südfrankreich, wo Demonstranten weitab vom Staatschef mit Eiern und Kartoffeln warfen.

Macron: „Nicht Töpfe, werden Frankreich voranbringen“
Oppositionspolitiker machten sich über das staatliche Vorgehen gegen Kochtöpfe lustig. „Es sind nicht die Töpfe, die Frankreich voranbringen werden“, hatte Macron am Mittwoch bei einem Trommelprotest im Elsass gesagt. Prompt meldete sich am Donnerstag augenzwinkernd der traditionsreiche Topfhersteller Cristel zu Wort. „Herr Präsident, bei @cristelfrance stellen wir Kochtöpfe her, die Frankreich voranbringen!!!“

Unterdessen protestierten am Donnerstag in Frankreich erneut Tausende Menschen gegen die von Macron inzwischen in Kraft gesetzte Reform, mit der das Pensionseintrittsalter von 62 auf 64 Jahre steigt. Statt großer Demonstrationszüge wie bisher ging es dabei mehr um punktuelle Protestaktionen.

Demonstranten stürmen Firmengebäude
Vorübergehend blockierten Demonstranten Bahngleise, wie etwa in Lille. Eine Gruppe von Gegnern der Pensionsreform ist am Donnerstag in Paris in das Gebäude des Börsenbetreibers Euronext eingedrungen. Fahnen der Gewerkschaften schwenkend, besetzten 200 bis 300 Demonstranten kurz die Lobby des Konzerns im Stadtteil La Defense. Sie forderten, dass große Unternehmen zur Finanzierung der Pensionen beitragen müssten.

„Uns wurde gesagt, dass es kein Geld gibt, um die Pensionen zu finanzieren“, sagte Fabien Villedieu von der Gewerkschaft Sud-Rail. Aber man müsse nicht den Arbeitern das Geld aus der Tasche ziehen, es sei welches in den Taschen der Milliardäre.

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