Prozess in Australien

Anwalt: Giftpilze in Essen „schrecklicher Unfall“

Ausland
30.04.2025 13:59

Die Australierin, die beschuldigt wird, drei Menschen vorsätzlich vergiftet zu haben, hat in allen Anklagepunkten auf unschuldig plädiert. Ihr Anwalt sprach vor Gericht in Morwell von einem „schrecklichen Unfall“. Gegen die 50-Jährige spricht etwa, dass sie von einem andersfarbigen Teller als ihre Gäste gegessen hat.

Wie berichtet, hatte die Hobbyköchin Erin Patterson im Juli 2023 mehrere Gäste zu sich nach Hause eingeladen, neben ihrem Noch-Ehemann auch dessen Eltern sowie dessen Tante und deren Ehemann. In der Einladung kündigte sie an, bei einem „besonderen Essen“ über ein gesundheitliches Problem sprechen zu wollen.

Simon Patterson, von dem sie schon seit einiger Zeit getrennt lebte, sagte ab, die anderen kamen aber zum Essen. Erin Patterson servierte ein Filet Wellington, ein Rinderfilet mit Pilzen im Blätterteig. Schon nach kurzer Zeit wiesen alle vier Gäste Symptome einer schweren Lebensmittelvergiftung auf. Nur der Ehemann der Tante überlebte, er lag fast zwei Monate im Krankenhaus.

Erin Patterson (Bild: AFP/PAUL TYQUIN)
Erin Patterson
Der Prozess wird mit viel Interesse verfolgt. (Bild: AFP/MARTIN KEEP)
Der Prozess wird mit viel Interesse verfolgt.

Ähnelt essbaren Pilzen
Bei allen vier Gästen hatten die behandelnden Ärztinnen und Ärzte eine Vergiftung durch den Grünen Knollenblätterpilz diagnostiziert. Der hochgiftige Pilz wächst in vielen Teilen Australiens und ähnelt essbaren Pilzen. Er enthält jedoch ein starkes Gift, das zu Leber- und Nierenversagen führen kann.

Staatsanwältin Nanette Rogers sagte am Mittwoch, die Angeklagte habe ihren Gästen das vergiftete Filet mit Kartoffelpüree und grünen Bohnen auf vier großen grauen Tellern serviert. Sie selbst habe aber von einem orangefarbenen Teller gegessen. Beim Essen habe Patterson ihren Gästen erzählt, dass sie an Krebs erkrankt sei. Bei Untersuchungen nach ihrer Festnahme sei das aber nicht bestätigt worden.

Dörrautomat weggeworfen
Die Polizei hatte in ihrem Haus Essensreste beschlagnahmt, in denen bei einer forensischen Untersuchung Spuren von Grünen Knollenblätterpilzen nachgewiesen worden sind. Mehrere Tage nach dem tödlichen Mittagessen habe Patterson zudem einen Dörrautomaten weggeworfen, der ebenfalls Spuren von Grünen Knollenblätterpilzen enthielt, teilte die Staatsanwältin mit.

Ihr Anwalt Colin Mandy sprach von einer „Tragödie und einem schrecklichen Unfall“. Der 50-Jährigen wird Mord in drei Fällen sowie Mordversuch in einem Fall zur Last gelegt.

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