Die Raiffeisenbank will ihr Medien-Portfolio erweitern. PR-Mann Wolfgang Rosam arbeitet an einem Deal mit den Giebelkreuzern. Boss Michael Höllerer ist bereits seit Längerem auf Einkaufstour am heimischen Medienmarkt.
Wolfgang Rosam ist als umtriebiger PR-Berater und Lobbyist aus dem ÖVP-nahen Umfeld bekannt. Auch für den Immobilien-Pleitier René Benko hat er bereits gearbeitet und damit gut verdient.
Seine PR-Agentur gehört zu den größten des Landes. Gleichzeitig hat er mit dem Falstaff-Magazin einen Verlag für edle Gastronomie geschaffen, der auch zahlreiche Auszeichnungen vergibt und den Falstaff-Restaurantguide herausbringt. Nun zeigt die Raiffeisenbank Niederösterreich-Wien dafür Interesse. Eine Beteiligung steht im Raum. Seit Wochen laufen dazu vertrauliche Gespräche, wie die „Krone“ von Insidern erfuhr.
Raiffeisen auf Shoppingtour am Medienmarkt
Es wäre nicht die erste Medien-Beteiligung der Giebelkreuzer, die am Markt derzeit auf Shoppingtour sind. Denn schon jetzt gehören etwa mit dem „Kurier“, dem „profil“, dem Agrarverlag und der „NÖN“ mehrere Medien zum Portfolio des Raiffeisen-Imperiums.
2024 beteiligte sich die Bank am Finanzmedium Börsianer und der Society-Plattform Leadersnet mit je rund einem Viertel. Bei der Übernahme des Börsianers erklärte Raiffeisen-NÖ-Chef Michael Höllerer auch seine „Wachstumsstrategie“. Er wolle die Geschäftsfelder Bank, Agrar, Infrastruktur und Medien „weiterentwickeln“ und „neue Dinge ausprobieren“. Die Holding soll eine „aktive Beteiligungsholding sein“, hieß es.
Rosam hält Großteil des Falstaffs
Auch für Falstaff-Chef Rosam könnte ein Deal mit Raiffeisen Sinn ergeben. Der 68-Jährige gab bereits 2023 seine Mehrheit an seiner PR-Agentur ab, fokussierte sich dann voll auf sein Magazin und expandierte damit, etwa nach Italien. Nun könnten neue Zeiten beim Falstaff anbrechen. Am Verlag hält neben Rosam und seiner Frau auch eine Gesellschaft des Tirolers Christian Klingler, ehemaliger VW-Manager und Weingutbesitzer, Anteile.
Zuletzt machte die Falstaff-Gruppe einen Jahresumsatz von 41 Millionen Euro. Rosam und Raiffeisen wollten sich nicht äußern. Der Deal dürfte noch in Verhandlung sein.
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