Mehr Zeit für Familie

Drei Viertel der Wiener wollen 30-Stunden-Woche

Wien
14.04.2023 14:50

Weniger Arbeitsdruck mit kürzeren Arbeitszeiten, mehr Zeit für die Familie, gesund bleiben bis zur Pension - das wünschen sich die Beschäftigten.

Die Forderung nach einer 30-Stunden-Woche ist nicht neu, eine aktuelle Studie der Arbeiterkammer Wien rückt sie aber wieder ins Zentrum. „Es wird immer intensiver gearbeitet, der Arbeitsdruck steigt quer durch alle Branchen. Wir brauchen dringend eine neue, gesunde Vollzeit“, sagt Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl. Die gesetzliche Definition von Vollzeit stammt aus dem Jahr 1975. Die Produktivität pro Arbeitsstunde hat sich durch den technischen Fortschritt seit damals verdoppelt.

Die AK Wien wollte wissen, wie das die Beschäftigten selbst sehen und hat Ende 2022 eine Online-Umfrage zum Thema Arbeitszeit durchgeführt. 4700 Personen haben teilgenommen und herausgekommen ist, dass die große Mehrheit sich kürzere Arbeitszeiten wünscht. Wenn es darum geht, wie die Beschäftigten die neu gewonnene Zeit verwenden würden, steht Erholung sowie mehr Zeit für die Familie mit fast 60 Prozent ganz oben auf der Liste. Nur drei Prozent gaben an, gleich lang arbeiten zu wollen wie bisher.

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Da der Wunsch nach einer Arbeitszeitverkürzung in allen Branchen ungefähr gleich ausgeprägt ist, ist eine gesetzliche Arbeitszeitreduktion der einzig logische Schritt.

AK Präsidentin Renate Anderl

Bis zur Pension halten viele im Job nicht durch
„Da der Wunsch nach einer Arbeitszeitverkürzung in allen Branchen ungefähr gleich ausgeprägt ist, ist eine gesetzliche Arbeitszeitreduktion der einzig logische Schritt“, so die Präsidentin. Laut Arbeitsklimaindex der Arbeiterkammer Oberösterreich kann sich jeder dritte Arbeitnehmer nicht vorstellen, im aktuellen Beruf bis zum Pensionsalter durchzuhalten.

Doch wie ist das mit dem aktuellen Fachkräftemangel in Einklang zu bringen? „Die neue Vollzeit mit 30 Stunden fände hohe Akzeptanz: Drei Viertel der Wiener würde dann 30 Stunden oder knapp darunter arbeiten“, meint Sybille Pirklbauer, Leiterin der AK Sozialpolitik. Dadurch gäbe es weniger Krankenstände und das Potenzial bei Arbeitssuchenden und bei Teilzeitbeschäftigten, die ihre Arbeitszeit ausweiten möchten, könnte ausgeschöpft werden. „Laut Studie wäre die Hälfte der Befragten, die bisher unter 25 Stunden arbeitet, dann bereit, in der neuen Vollzeit zu arbeiten“, so Pirklbauer.

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