Neuer Job beim ÖFB

Kapitänin Carina Wenninger beendet ihre Karriere

Fußball National
12.04.2023 14:22

Carina Wenninger hängt im Sommer die Fußballschuhe an den Nagel! Die ÖFB-Kapitänin erklärte am Mittwoch in Wien im Rahmen einer Pressekonferenz ihren Rücktritt per Saisonende. 

„Ich könnte aktuell noch vielen Teams helfen, aber man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“, meinte die 32-Jährige. Auch ihr weiterer Karriereplan steht bereits: Die Steirerin wird im Juli beim Österreichischen Fußballbund eine Stelle im Ligamanagement der Frauen-Bundesliga antreten. Im rot-weiß-roten ÖFB-Teamdress war die Innenverteidigerin Teil jener Mannschaft, die im Sommer 2017 bis ins EM-Halbfinale gelangte - ein absoluter Höhepunkt ihrer Karriere. „Das war ein Wahnsinnsmoment für mich. Es waren wunderschöne 16 Jahre im Nationalteam. Ich habe es geliebt“, erklärte die Fußballerin, die allen ihren Ex-Vereinen und ihrer ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann sichtlich emotional dankte. Fuhrmann und und ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel erklärten unisono über Wenninger: „Sie ist de facto am Höhepunkt ihrer Karriere.“

Schöttel meinte zudem, er habe zuerst wenig Freude mit der Rücktrittsentscheidung Wenningers gehabt, da sie eine tragende Säule im Nationalteam sei. „Sie ist bzw. war eine Führerin, aber nicht auf laute Art und Weise, sondern schlau und zurückhaltend - auf und neben dem Feld. Das hat mir immer sehr imponiert.“

Kampf um Double
Wenninger feierte mit ihrem langjährigen Verein FC Bayern München drei Meistertitel. Bei ihrem derzeitigen Klub AS Roma hat sie in ihren letzten zwei Monaten als Profi noch einiges vor. „Ich möchte mit der Roma noch zwei Titel gewinnen“. Die Römerinnen greifen als klarer Tabellenführer nach dem Meistertitel und können auch noch den Cup holen.

Wenninger hatte 2007 als 16-Jährige an der Seite von Viktoria Schnaderbeck den Sprung aus der Steiermark von LUV Graz nach München gewagt. Dort gewann sie neben drei Meisterschaften (2015/16/21) auch je einmal den DFB-Pokal (2012) und den Bundesliga-Cup (2011). Im vergangenen Sommer wechselte die Abwehrspielerin nach 15 Jahren und 303 Pflichtspielen im Bayern-Trikot auf eigenen Wunsch für ein Jahr leihweise in die italienische Hauptstadt.

Im Februar gab Bayerns Rekordspielerin bekannt, nicht mehr nach München, wo sie noch einen Vertrag bis 2024 hat, zurückzukehren. „Ich würde mich gerne weiter verändern“, hatte sie damals im Gespräch mit der APA gesagt. Wie es nach der laufenden Saison weitergeht, hatte das ÖFB-Ass offen gelassen. Nun ist klar, dass die angestrebten Änderungen größerer Natur sind. Allerdings will Wenninger vorher noch ein Kapitel zu Ende bringen: In der aktuellen Spielzeit greift ihr Verein AS Roma als klarer Tabellenführer nach dem Meistertitel.

Nächster prominenter Rücktritt im ÖFB-Team
Auswirkungen hat der Schritt auch für ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann, die bereits den fünften Rücktritt einer Spielerin in den vergangenen acht Monaten zu verzeichnen hat. Nach Viktoria Schnaderbeck betrifft es nun eine zweite absolute Leistungsträgerin, die 2017 mit dem ÖFB-Team die Auszeichnung als „Österreichs Mannschaft des Jahres“ erhalten hatte. Zuvor hatten sich auch schon Stefanie Enzinger, Jasmin Eder und Lisa Makas verabschiedet. Wenninger hatte nach dem Schnaderbeck-Rücktritt die Kapitäns-Schleife im vergangenen Sommer übernommen.

Insgesamt 127 Mal trug sie die rot-weiß-roten Farben, dabei gelangen ihr sieben Tore. Neben dem Halbfinale hat sie auch das Erreichen des EM-Viertelfinales im Vorjahr auf der Habenseite stehen. Bei den bisher beiden einzigen ÖFB-Endrunden-Teilnahmen verpasste sie keine Minute. 2017 erlebte sie bei der ÖFB-Premiere bei einem Großevent das 1:0 gegen die Schweiz, 1:1 gegen Frankreich, 3:0 gegen Island und den sensationellen Viertelfinalaufstieg gegen Spanien (5:3 i.E. nach 0:0) in den Niederlanden mit. Nur aufgrund eines verlorenen Elferschießens gegen Dänemark (0:3 nach 0:0) wurde es nichts mit einem Finaleinzug.

2022 in England sicherten nach einem Auftakt-0:1 gegen die Gastgeberinnen im Old Trafford Stadium Erfolge über Nordirland (2:0) und Norwegen (1:0) den neuerlichen Aufstieg in die K.o.-Phase. Im Viertelfinale gegen Deutschland (0:2) war auch aufgrund des fehlenden Spielglücks Endstation. In der Nachbetrachtung überwog klar das Positive, was Monate später nicht mehr der Fall war. Da setzte es auch für Wenninger einen herben Rückschlag, platzte doch der WM-Traum im Play-off-Duell in Schottland im Oktober vorzeitig. Sicher mit ein Grund, um vorzeitig dem Fußball adieu zu sagen.

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(Bild: KMM)



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