An den Arbeitnehmern kann es nicht liegen: 192 Millionen Überstunden haben sie im Vorjahr abgeliefert. Ein Viertel davon übrigens, so die Vermutung der Arbeiterkammer, unbezahlt. Auch an den Unternehmen selbst liegt es nicht: Sie arbeiten ihre - noch - vollen Auftragsbücher ab, suchen weiter Mitarbeiter, investieren weiter. Also woran liegt es, dass Österreichs Wirtschaftsleistung im weltweiten und europäischen Vergleich abstürzt? An der hohen Abgabequote, zu langen Verfahren, fehlenden Reformen und teuren Lohnnebenkosten - das wissen wir seit Jahrzehnten. Dazu kommt, so analysieren in der „Krone“ die beiden Wirtschaftsforscher Monika Köppl-Turyna und Christian Helmenstein, der Krisenmodus, in dem Österreichs Bundesregierung krampfhaft verharrt. Immer neue Staatshilfen, die teuer und wenig treffsicher seien, nehmen unserem Land die Wettbewerbsfähigkeit. Skandinavien zieht an uns, wie schon so oft, vorbei und auch Länder in Osteuropa holen in puncto Wirtschaftsleistung auf. Die Lösung, das wissen wir nicht erst seit jetzt: endlich mutige Reformen, vom Arbeitsmarkt bis zum Steuer-, Pensions- und Gesundheitssystem. Zu erwarten sind die von der türkis-grünen Regierung nicht mehr. Die ist, eineinhalb Jahre vor der regulären Wahl, mehr mit sich selbst beschäftigt, als mit dem Land, für das sie arbeiten sollte.
Zumindest über die Osterfeiertage ließen die beiden (Streit-)Parteien ihr Koalitionsgezänk ruhen. Wohl auch, um vor der nahenden Salzburg-Wahl der SPÖ und ihrem selbstzerstörerischen Machtkampf um die Spitze die Schlagzeilen zu überlassen. Die ÖVP in Salzburg rechnet schon mit hohen Verlusten, die Grünen-Chefin kennt man gerade noch in der eigenen Partei, weniger schon unter den eigenen Wählern. Die schwarz-grün-pinke Dirndlkoalition hat mit dem Tag der Wahl ein Ablaufdatum, die Neos bangen gar um den Wiedereinzug. Steht in Salzburg die - nach Niederösterreich - nächste Auferstehung von Schwarz-Blau bevor? Zwar gilt Landeshauptmann Wilfried Haslauer nicht als Freund der Freiheitlichen. Das tat Johanna Mikl-Leitner aber auch nicht. Zudem schließt Haslauer, sollten die Verluste der ÖVP zu groß sein, einen Rücktritt nicht aus. Eine Auferstehung von Schwarz-Blau in Salzburg? Einen Monat nach der Landtagswahl ist Pfingsten. Das Fest des Wunders. (ts)
Genießen Sie den Karsamstag!
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