Innovative Methode

Wenn nach einer Operation keine Narben bleiben

Kärnten
05.04.2023 10:00

Im Klinikum Klagenfurt werden Eingriffe an der Schilddrüse und Nebenschilddrüse nun nach einer neuen Methode durchgeführt, durch die Patienten weniger Schmerzen leiden und vor allem keine Narben bleiben. 

Operationen an Schilddrüsen und Nebenschilddrüsen zählen in österreichischen Krankenhäusern zu Routineeingriffen. Meist bleiben den Patienten aber störende Narben am Hals. Durch eine innovative Methode, wie sie nun im Klinikum Klagenfurt angewendet wird, gehören unschöne Makel ab sofort aber der Vergangenheit an.

Zugang über den Mund
Anstelle eines großen Schnittes am Hals wird nämlich über drei kleine Schnitte im Mund ein Zugang geschaffen. „Der Hals des Patienten wird überstreckt und es erfolgt ähnlich wie bei der Laparoskopie ein minimal-invasiver Eingriff. Wir gelangen zwischen der Unterlippe und den Vorderzähnen über das Kinn bis hin zur Schilddrüse“, erklärt Primarius Reinhard Mittermair, Vorstand der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Klagenfurt.

Ursprünglich wurde diese Operationstechnik, durch die Patienten zudem weniger Schmerzen leiden, in Asien entwickelt, wo eine Narbe am Hals als massiver Schönheitsfehler gilt. In Thailand wurde die sogenannte „TOETVA-Methode“ (Abkürzung für transoral endoscopic thyroidectomy vestibular approach) noch perfektioniert.

Methode nicht immer geeignet
Solche Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsen-Eingriffe über den Mund sind aber nicht in allen Fällen geeignet. „Hat ein Patient beispielsweise einen sehr prominenten Kehlkopf oder sitzt ein bösartiger Knoten im Organ, wenden wir auch weiterhin die normale Variante per Halsschnitt an“, sagt Mittermair, der seit neun Jahren als Chefarzt bei der Kabeg tätig ist und nun seinen Vertrag bis 2029 verlängert hat.

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Die Rolle als Chef, die Mitarbeiter zu fordern und zu fördern, war für mich immer ein wichtiger Aspekt. Natürlich war und bin ich sehr streng, aber wer mein Motto ,Wie wollen Sie selber behandelt werden und wie wollen Sie Ihre Mutter behandelt wissen‘ befolgt, der hat bei mir auch ein sehr gutes Auskommen.

Prim. Reinhard Mittermair

Minimal-invasive Eingriffe im Trend
Der Trend zu weniger belastenden Eingriffen in der Medizin, insbesondere in der Chirurgie, sei mittlerweile ungebrochen. „Viele Eingriffe werden daher fast ausnahmslos minimal-invasiv durchgeführt. Sogar komplexe Eingriffe an Leber, Magen, Darm und Speiseröhre sind zunehmend ohne einen großen Schnitt möglich“, so der gebürtige Salzburger, der mit Assistenz des Da-Vinci-Roboters auch bereits einige Operationen von Patienten mit Dickdarm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs erfolgreich absolviert hat. 

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