Das, was Firmengründer Ralf Herwig in der „Krone“ prophezeit hat, ist nun eingetreten: Ein Rohbericht des Tiroler Landesrechnungshofs zeigt, dass die Umsetzung der Teststrategie des Landes gut funktioniert hat. Das Land hat sich sogar eine Menge Geld gespart.
Die Corona-PCR-Testoffensive vom Herbst 2020 sorgt bis heute für Nachwehen. Der damalige LH Günther Platter setzte Bundesvorgaben rasch um – ohne EU-weite Ausschreibung. Die „zweite Welle“ baute sich gerade auf, die Zeit drängte.
Die Landesregierung beauftragte per Notverordnung die HG Pharma bzw. deren Tochterfirma HG Lab Truck GmbH mit flächendeckenden Tests. Deren Chef und Mitbegründer Ralf Herwig war jedoch nicht unumstritten: Als Urologe waren Verfahren gegen ihn anhängig.
WKStA eingeschaltet - keine Ermittlungen
Ein halbes Jahr später, im Mai 2021, sagte Platter in hitziger Atmosphäre im Landtag, man habe die zweite Welle deswegen so gut überstanden, weil man rasche Testergebnisse gehabt habe. Hauptverantwortlich dafür: Die HG Pharma. Just zu diesem Zeitpunkt wurde jedoch Herwig vom OGH schuldig gesprochen, einen Patienten falsch behandelt zu haben. In der Folge poppten immer neue Vorwürfe gegen HG Pharma auf. Die Tests würden nicht sach- und fachgerecht durchgeführt, hieß es unter anderem. Die WKStA wurde eingeschaltet – und erkannte nicht einmal einen Anfangsverdacht.
Wir haben stets gesetzeskonform gehandelt und unseren Teil der Pandemiebekämpfung eingehalten.
Ralf Herwig, HG Pharma, in einem „Krone“-Interview
Herwig unter Beschuss, auch seine Familie litt
Dennoch setzten ÖVP, SPÖ, Grüne und NEOS eine Sonderprüfung des Landesrechnungshofes durch. FP und Liste Fritz wäre der Bundesrechnungshof noch lieber gewesen. Knapp zwei Jahre später liegt ein erster Bericht vor. „Es wird sich zeigen, dass alles korrekt war“, sagte Ralf Herwig in der „Krone“, dem einzigen Medium, das ihm im Juni 2021 ausführlich Raum für Stellungnahme bot. Er sollte Recht behalten: Der Landesrechnungshof-Rohbericht ist quasi ein „Freispruch erster Klasse“. Kolportierte 10 Millionen Euro sparte sich das Land durch die Vergabe an HG Pharma.
Der Normalpreis für private PCR-Tests lag damals bei 120 Euro, HG Pharma bot dieselbe Leistung um 38,50 Euro dem Land an – bei einer Trefferquote von fast 100 Prozent. Zudem lagen die Ergebnisse wesentlich schneller vor als zuvor üblich. Unter dem Strich bleibt von den Vorwürfen, die medial auf Herwig einprasselten, nichts übrig. „Wir haben stets gesetzeskonform gehandelt und unseren Teil der Pandemiebekämpfung eingehalten“, betonte er.
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