Posts gegen Krieg:
Russe muss wegen „Fakes“ sieben Jahre in Lagerhaft
Nur wegen zwei Anti-Kriegs-Posts in sozialen Netzwerken muss nun ein 63-Jähriger in Russland für ganze sieben Jahre hinter Gitter. In letzter Zeit geht das flächenmäßig größte Land der Erde immer härter gegen kritische Stimmen vor und verhängt immer höhere Haftstrafen.
Mitte März des Vorjahres hatte der Mann in zwei Kommentaren die Angriffe russischer Militärs gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew und die Hafenstadt Mariupol verurteilt, berichtete am Donnerstag das russische Medium „Meduza“, das von Lettland aus arbeitet. Ein Gericht in Moskau habe ihn für schuldig befunden, „Fakes“ über die russische Armee verbreitet zu haben.
In Russland steht Leben nicht an erster Stelle
„Während wir Kinder töten, singen wir im Ersten Kanal (des Fernsehens) Lieder; Wir, Russland, sind gottlos geworden - Herr, vergib uns“, lautete ein Post des Mannes auf „VKontakte“. In seinem zweiten Kommentar schrieb er: „Russische Flieger werfen Bomben auf Kinder.“
In seinem Schlusswort vor Gericht habe der Mann als Motiv für seine Kommentare angegeben, er schätze das Leben jedes Menschen. „Das Leben ist ein unbedingter Wert, der an erster Stelle stehen sollte, auch wenn das in unserem Land nicht so gesehen wird“, wurde er von „Meduza“ zitiert. „Ich bin so erzogen worden.“
Kein Erbarmen
Die russische Gesetzgebung sieht für jede beliebige Kritik an den Streitkräften oder der Kriegsführung in der benachbarten Ukraine harte Strafen vor.
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