Abgaben hinterzogen?

Ex-GAK-Bossen könnte noch 2012 der Prozess drohen

Fußball
20.09.2011 12:27
Früheren Verantwortlichen des österreichischen Meisters von 2004 und jetzigen Regionalliga-Klubs GAK könnte 2012 ein Prozess am Grazer Straflandesgericht u.a. wegen Abgabenhinterziehung bevorstehen. Der Abschlussbericht der Finanzbehörden mündete Anfang September in eine Anzeige gegen etliche frühere Führungsmitglieder der Jahre 2000 bis 2006, wie Staatsanwaltschaftssprecher Hans-Jörg Bacher am Dienstag bestätigte. Es soll um insgesamt 4,5 Millionen Euro gehen.

Man werde sich den gesamten Vorstand genau ansehen müssen, "wer in welchen Bereichen wann und wie sehr verantwortlich gewesen ist", erklärte Bacher. Unter anderen gehe es um Rudi Roth, Harald Sükar, Peter Svetits und Stephan Sticher. Allerdings habe es noch nicht in allen Fällen die abschließenden Einvernahmen gegeben, so Bacher.

Es gehe um den Verdacht auf Abgabenhinterziehung (u.a. Lohnsteuer), fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen und vollendeten schweren Betrug, wobei sich Letzterer auf eine noch schlagend gewordene Landeshaftung in Höhe von 1,2 Millionen Euro bezieht. Ob es in diesen Punkten zu einer Anklage komme, werde derzeit noch geprüft, ein eventueller Prozess würde allerdings erst frühestens 2012 stattfinden, "alles andere ist unrealistisch", sagte der Sprecher.

Nach dem Meistertitel ging's bergab
Der 1902 gegründete Grazer Traditionsverein GAK hatte nach dem Meistertitel 2004 mehr Tiefen als Höhen erlebt. Neben dem Abstieg in die Regionalliga gab es drei Insolvenzverfahren, seit einem Zwangsausgleich 2010 scheint Ruhe eingekehrt zu sein. Ex-Präsident Roth hatte durch die Zahlung der für den Zwangsausgleich notwendigen 455.000 Euro dem Verein den Fortbestand gesichert. Sportlich läuft es momentan sehr gut: Die "Rotjacken" sind Tabellenführer der Regionalliga Mitte.

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(Bild: KMM)



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