Transitforum warnt

„Gefahr im Verzug“ bei Tirols Lkw-Fahrverboten

Tirol
22.03.2023 09:23

Das Thema Transit und die Tiroler Maßnahmen sorgen stets für Aufregung - besonders bei den südlichen und nördlichen Nachbarn. An den Lkw-Fahrverboten darf nicht gerüttelt werden - das ist Konsens in Tirol. Doch laut Transitforum riskiert die Politik deren Fortbestand durch Untätigkeit. Das soll sich ändern. Aber wie? Anti-Transitkämpfer Fritz Gurgiser hat einen genauen Plan.

„Die ständigen Anpatzereien aus dem Süden und Norden verlangen nun harte Positionen von Land und Bund in der Transitproblematik“, betont Transitforum-Obmann Fritz Gurgiser. „Insbesondere deshalb, weil schon heute Brücken nördlich und südlich des Brenners durch die Überlastung von 2,5 Millionen 40-Tonnen-Lkw jährlich - davon eine Million im Umwegtransit - desolat sind. Die Frächterlobby hat es nun also tatsächlich geschafft, ihre eigene ,billigste Alpenüberquerung’ dauerhaft und nachhaltig zu schädigen.“

Lueg-Sanierung um 300 Millionen Euro
Die 1,8 Kilometer lange Luegbrücke ist nur eine von vielen auf dem stark befahrenen Brennerkorridor. 2024 soll die Generalsanierung starten, der gesamte Baustellenbereich wird bis zum Ende der Bauzeit 2026/27 nur einspurig befahrbar sein. „Das sollte Antrieb genug dafür sein, sich als erstes vom Lkw-Umwegtransit zu befreien“, sagt der Anti-Transitkämpfer.

Sowohl die Weltgesundheitsorganisation WHO als auch die EU hätten bereits entsprechende Vorschläge auf den Tisch gelegt. Es sei mit EU-Recht vereinbar, dass die Freiheit des Warenverkehrs den Gesundheitszielen untergeordnet werde: „Wir wollen unsere Freiheit zurück und unsere Gärten, Terrassen, Balkone sowie touristische Strukturen ohne überhöhten Lärm nutzen: Heute, morgen, übermorgen.“

Zitat Icon

Es gibt keine europarechtliche Verpflichtung, in der festgehalten ist, dass sich ein ganzes Land vom Transitverkehr terrorisieren lassen muss.

Anti-Transitkämpfer Fritz Gurgiser

Untätigkeit bedeutet Gefahr im Verzug
Gurgiser nimmt nun die Politik in die Pflicht: „Es reicht in keinem Fall, wenn sich Land und Bund auf die Brust klopfen und signalisieren, dass an den Tiroler Fahrverboten und an den IG-Luft-Maßnahmen nicht gerüttelt wird. Es ist jetzt Kernaufgabe der Politik, dafür zu sorgen, dass niemand rütteln kann. Untätigkeit bedeutet Gefahr im Verzug.“

Zuerst Land schützen und in der Folge den Verkehr
Land und Bund sollten daher Grenzwerte im IG-Luft auf das aktuelle Gesundheitsniveau senken, „anstatt auf alten, schwer gesundheitsgefährdenden Grenzwerten zu beharren und dadurch auch noch eine Reihe von bestehenden Schutzmaßnahmen wissentlich zu gefährden“. Das Gleiche gelte für die „uralten, verkrusteten Lärmschwellengrenzwerte“, die Verursacher „schützen“: Auch sie seien zu senken: „Gesundheit geht vor Lärm!“

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