Mega-Verluste, aber:

Pleitebank Credit Suisse zahlt Milliarde Boni aus

Wirtschaft
21.03.2023 14:15

Die erst am Wochenende per Notübernahme gerettete Schweizer Großbank Credit Suisse hat trotz Milliardenverlusten ihren Topleuten für das Vorjahr Boni im Umfang von rund einer Milliarde Franken (aktuell exakt eine Milliarde Euro) zugesagt und diese zum Großteil bereits ausgezahlt.

Dies verlautete am Dienstag aus Bankenkreisen. In einem internen Memo hat die Bank ihren Angestellten versichert, dass noch nicht ausgezahlte Boni und Gehaltserhöhungen wie geplant bezahlt werden sollen. Zuvor hatte die Agentur Bloomberg darüber berichtet. Das Bankhaus bestätigte das Memo, wollte sich aber nicht weiter dazu äußern.

Aktienkurs stürzte in den Keller
Nach zahlreichen Skandalen, Kritik wegen eines schlechten Risikomanagements und Geldabflüssen in dreistelliger Milliardenhöhe stand die Credit Suisse am Wochenende mit dem Rücken zur Wand. Der Aktienkurs war trotz Liquiditätszusagen abgestürzt.

Regierung drängt UBS auf Übernahme
Um angesichts der Nervosität in der Bankenbranche einen Flächenbrand und eine globale Finanzkrise zu verhindern, drängten Regierung und Aufsichtsbehörden die UBS zur Übernahme. Sie zahlt drei Milliarden Franken für die Credit Suisse und steht für Verluste von bis zu fünf Milliarden Franken gerade. Hinzu kommen eine staatliche Verlustgarantie von neun Milliarden Franken sowie Liquiditätszusagen im Umfang von bis zu 200 Milliarden Franken.

Die Credit Suisse spricht von einem „merger“, also Zusammenschluss, mit der UBS. Klar ist aber, dass die größere UBS die 167 Jahre alte strauchelnde Konkurrentin übernimmt. Es ist der größte Bankendeal in Europa seit der globalen Finanzkrise vor 15 Jahren.

Die Credit Suisse war einer der größten Vermögensverwalter der Welt. Die Schweiz wandte Notrecht an, deshalb haben Aktionäre keinen Anspruch, sich zu äußern. Die Transaktion soll innerhalb weniger Wochen abgeschlossen werden, sagte ein UBS-Sprecher.

Sammelklage wegen wertloser Anleihen
Mehrere Kanzleien in den USA und Großbritannien arbeiten bereits an Sammelklagen, wie der „Tages-Anzeiger“ berichtete. Dabei geht es unter anderem um AT1-Anleihen, deren Besitz auf Geheiß der Schweizer Finanzaufsicht wertlos wird. Es geht um 16 Milliarden Franken, die Banken, Versicherer und andere Anleger in solche nachrangigen Anleihen investiert hatten.

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