Zu Einbürgerungen

Lange Wartezeiten: Nun Blockabfertigung bei MA 35

Im April starten die Gruppenberatungen für bis zu 170 Personen - acht Termine pro Monat sind geplant.

(Bild: MA35)

Der Ansturm auf den rot-weiß-roten Pass ist enorm. Das führt zu langen Wartezeiten. Die MA 35 reagiert mit Gruppenkursen.

Bis zu 350 Tage müssen Klienten der MA 35 (Einwanderung und Staatsbürgerschaft) auf ein Erstgespräch warten - und diese wird dafür regelmäßig scharf kritisiert. Knapp ein Jahr herumsitzen für einen Termin, bei dem vielen Einbürgerungswilligen gesagt wird, welche Unterlagen erst recht noch fehlen. Der zuständige Stadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) will das ändern.

Langfristig muss das Staatsbürgerschaftsgesetz dringend modernisiert und erneuert werden, um langwierige Verfahren in Zukunft auf jeden Fall zu verhindern.

Stadtrat Christoph Wiederkehr (Neos)

90 zusätzliche Mitarbeiter
„Aufgrund der nach wie vor sehr hohen Hürden und teilweise absurden gesetzlichen Bestimmungen führt das Staatsbürgerschaftsverfahren oftmals zu viel Frust. Wir können in Wien leider die Bundesgesetze nicht ändern, aber wir können unser Informationsangebot verstärken, um die Menschen auf diesen oft langwierigen Prozess gut vorzubereiten“, so Wiederkehr. Einerseits werden mehr als 90 Mitarbeiter zusätzlich eingestellt, zum anderen wird das Informationssystem umgestellt.

Blockabfertigung von bis zu 170 Personen
Erstinformationsgespräche werden zukünftig in Form von Gruppensitzungen abgehalten. Ab April gibt es monatlich bis zu acht Termine für bis zu jeweils 170 Personen. Thematisiert werden die gesetzlichen Voraussetzungen für die Staatsbürgerschaft sowie die Schritte und Unterlagen, die für ein Verfahren notwendig sind. Ziel ist, die Verfahren effizienter zu gestalten und die Kapazitäten der Behörde bis Herbst um 50 Prozent zu steigern.

Beim Blick auf die Zahlen ist das auch bitter nötig. Denn die Nachfrage nach Einbürgerungen ist enorm gestiegen. Mittlerweile interessieren sich rund 1300 Personen pro Monat für einen Infotermin, vor einem Jahr waren es rund 600. 70 Prozent aller Einbürgerungen in Österreich laufen über Wiener Schreibtische.