Trauer im Nationalpark

Tansania: „König der Löwen“ stirbt bei Revierkampf

Der zwölfjährige „Bob Junior“ ist in der vergangenen Woche bei einem Revierkampf von einem jüngeren Rivalen zerfleischt worden.

(Bild: Serengeti National Park/Giles Laurent (CC BY-SA 4.0))

Ein für seine bernsteinfarbenen Augen und seine üppige goldene Mähne berühmter Löwe ist bei einem Revierkampf im Serengeti-Nationalpark in Tansania ums Leben gekommen. Der zwölfjährige „Bob Junior“ sei in der vergangenen Woche von seinen jüngeren Rivalen zerfleischt worden, sagte Catherine Mbene von der Nationalparkbehörde des Landes.

„Es ist bei Tieren üblich, in einem bestimmten Alter um Reviere zu kämpfen, besonders bei Löwen“, erklärte Mbene am Donnerstag. Der als „the coolest cat“ bezeichnete Löwe war von seinen Rivalen gefürchtet und herrschte er sieben Jahre lang über die Savannen des Serengeti-Parks.

Name von Reggae-Ikone Bob Marley inspiriert
Die „Bob Junior“ getaufte Raubkatze wurde oft als König der Serengeti bezeichnet und war für Touristen und Tour-Anbieter wegen seiner dicken Mähne leicht zu erkennen. Die Haarpracht hatte er von seinem Vater „Bob“ geerbt, dessen Spitzname von den Dreadlocks der jamaikanischen Reggae-Legende Bob Marley inspiriert war.

Der Behörde gelte das Ableben von „Bob Junior“ als natürlicher Tod, sagte Mbene. Die Nationalparkbehörde greife nicht in die Natur ein, „deshalb konnten wir den alternden Löwen nicht in ein Reservat oder anderes geschütztes Gebiet verlagern“. Afrikanische Löwen werden nach Angaben der Tierschutzorganisation Cats for Africa in freier Wildbahn bis zu 18 Jahre alt.

Großkatzen-Population steht unter Druck
Im Serengeti-Nationalpark im Norden von Tansania gibt es offiziellen Schätzungen zufolge zwischen 3000 und 3500 Löwen. Die Großkatzen-Population steht unter Druck, da die Menschen in ihre angestammten Jagd- und Wandergebiete vordringen. 2020 siedelte Tansania nach Angriffen auf Menschen und Vieh 36 Löwen aus dem Serengeti-Park um.