Drama um Adriana Smith
Hirntote Mutter: Baby geboren, Geräte abgeschaltet
Die 31-jährige Adriana Smith wurde bereits im Februar für hirntot erklärt – doch ihr Körper wurde monatelang weiter künstlich am Leben gehalten. Der Grund: Sie war schwanger – und in ihrem Heimatstaat Georgia gelten besonders strenge Abtreibungsgesetze! Jetzt kam ihr Sohn Chance zur Welt ...
Chance wurde in der 24. Schwangerschaftswoche per Notkaiserschnitt geboren – unter einem Kilo schwer, kämpft der Frühchen-Bub nun auf der Intensivstation ums Überleben. Kurz nach der Geburt wurde das Beatmungsgerät seiner verstorbenen Mutter abgeschaltet.
Schwangere seit Monaten hirntot
Adriana war selbst Krankenschwester – ironischerweise in genau jener Klinik, die ihr schließlich nicht mehr helfen konnte. Im Februar klagte sie über heftige Kopfschmerzen, wurde mit Medikamenten nach Hause geschickt – am nächsten Tag kehrte sie mit Blutgerinnseln im Gehirn zurück. Die Diagnose: Hirntod.
Angst vor juristischen Konsequenzen
Doch anstatt sie gehen zu lassen, wurde ihr Körper künstlich am Leben erhalten. Laut ihrer Familie aus Angst vor juristischen Konsequenzen – wegen Georgias umstrittenem „Herzschlag-Gesetz“, das Abtreibungen schon ab der sechsten Schwangerschaftswoche verbietet.
Adrianas Mutter April Newkirk ist erschüttert: „Ich sage nicht, dass wir uns für einen Abbruch ihrer Schwangerschaft entschieden hätten. Ich sage nur: Wir hätten die Wahl haben sollen.“ Doch laut ihr sei die Familie in eine medizinisch wie moralisch ausweglose Situation gedrängt worden.
„Entmenschlichende Gesetze“
Die demokratische US-Abgeordnete Ayanna Pressley spricht von einem „monatelangen Trauma unter entmenschlichenden Gesetzen“. In einem bewegenden Statement kritisiert sie, dass Adriana und ihre Familie nicht selbst über medizinische Entscheidungen bestimmen durften. Ihre Hoffnung: Der Fall könnte endlich die Debatte über Abtreibungsverbote neu entfachen.
Das Herzschlag-Gesetz trat in Georgia 2019 in Kraft. Zwischenzeitlich wurde es für verfassungswidrig erklärt, seit 2022 gilt es aber wieder.
Seit 2022 dürfen die einzelnen US-Bundesstaaten selbst entscheiden, ob und wie Abtreibungen erlaubt sind. Das liegt daran, dass der Oberste Gerichtshof (Supreme Court) ein früheres Urteil aufgehoben hat, das Frauen in den ganzen USA ein Recht auf Abtreibung gegeben hatte. Möglich wurde diese Entscheidung, weil Ex-Präsident Donald Trump während seiner Amtszeit drei konservative Richter in das Gericht berufen hat. Dadurch bekam das Gericht eine konservative Mehrheit, die schließlich das Abtreibungsrecht gekippt hat.
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