Schoigu an der Front

Russen-Verteidigungsminister besuchte Mariupol

Ausland
06.03.2023 10:25

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat im Rahmen einer Inspektionsreise durch den Donbass die ukrainische Hafenstadt Mariupol besucht, die im Frühjahr 2022 bei der Eroberung durch Moskauer Truppen zerstört wurde. Dort hat er die Arbeit der Baubrigaden kontrolliert.

Auf den Videoaufnahmen ist der 67-Jährige unter anderem in einem neu gebauten Lazarett und vor dem Gebäude des Zivilschutzes zu sehen. Außerdem habe er sich über die Verlegung einer Wasserleitung von der südrussischen Region Rostow in die Region Donezk berichten lassen. 

Es ist bereits der zweite Besuch Schoigus innerhalb weniger Tage in der von russischen Truppen teilweise annektierten ukrainischen Region Donezk, nachdem er am Wochenende die Front dort besucht haben soll.

Fotos dienen als Propagandamaterial
Die Bilder sollen wohl die Aktivität und Fürsorge der russischen Führung demonstrieren. Zuletzt mehrte sich Kritik, die Verantwortlichen in Moskau führten den Krieg nur aus ihren Kabinetten und kümmerten sich nicht um die Sorgen der Soldaten und der örtlichen Bevölkerung, die Russland nach eigenem Verständnis befreit hatte.

Die südukrainischen Hafenstadt Mariupol ist trotz weitgehender Zerstörung wichtig für russische Streitkräfte, weil sie an einer wichtigen Nachschubroute liegt. Russland hatte bei der Eroberung von Mariupol viele ukrainische Soldaten in Gefangenschaft genommen.

Die Belagerung von Mariupol
Im März zerstörte die russische Armee in Mariupol ein Theater, in dessen Keller nach ukrainischen Angaben Familien Schutz gesucht hatten. Satellitenfotos zeigen, dass vor dem Gebäude auf den Boden „Kinder“ geschrieben wurde. Russland habe das Gebäude dennoch bombardiert, teilt die Ukraine mit. Hunderte Menschen seien getötet worden. Russland erklärt den Vorfall für inszeniert, liefert dafür aber keine Beweise. Das Theater wurde im Dezember des Vorjahres abgerissen.

Video: Bombardiertes Theater in Mariupol (17. März 2022)

Belagerung war „die Hölle“
Hilfskonvois versuchten in der Folge, die Zivilbevölkerung aus der Stadt zu bringen. Das Rote Kreuz beschreibt die drei Monate dauernde Belagerung Mariupols als Hölle.

Als letzte harrten wochenlang Zivilisten und Soldaten im riesigen Asowstal-Stahlwerk aus. Mitte Mai wurden die Zivilisten in Sicherheit gebracht, die Kämpfer des Asow-Regimentes ergaben sich. Die Ukraine überließ die weitgehend zerstörte Hafenstadt den russischen Truppen.

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