„Verbot für Fußgänger“

Wiener SPÖ streicht Gehsteig – für Parkplätze

Wien
03.03.2023 20:52

Eine durchaus skurril anmutende politische Entscheidung in Wien Simmering sorgt derzeit für Wirbel in den sozialen Netzwerken. Die SPÖ-Bezirkspartei Simmering sah sich nämlich mit einer Neuregelung in der Straßenverkehrsordnung (StVO) konfrontiert und musste vor einem Kindergarten eine Lösung für einen Gehsteig finden, auf den abgestellte Fahrzeuge zu weit hineinragten. Man entschied sich für eine Auto-freundliche Lösung.

Nach einem Lokalaugenschein am Gehsteig in der Simmeringer Brehmstraße, machte der Vorsitzende der Verkehrskommission, Bezirksrat Werner Thalmayr (SPÖ), sichtlich stolz kurzen Prozess mit dem zu schmalen Gehstreifen.

Hineinragende Fahrzeugteile
Grund für das Anbringen des Verkehrszeichens „Verbot für Fußgänger“ ist das „Hineinragen von Teilen des aufgestellten Fahrzeuges auf Verkehrsflächen, die dem Fußgängerverkehr oder dem Fahrradverkehr vorbehalten sind“, wie die Partei via Facebook-Posting erklärte. Mit der Neuregelung der StVO sei dies jedoch verboten, wurde weiter ausgeführt. Eine Maßnahme, die etwa Kinderwägen oder Rollstuhlfahrern zugutekommen sollte.

Gehsteig oder Parkplatz - dann doch der Parkplatz
Statt den Gehsteig jedoch Gehsteig zu belassen und etwa die verordneten zwei Meter Breite herzustellen, entschied sich die SPÖ für eine Parkplatz-freundliche Lösung. Durch eine Verbreiterung des Gehsteigs wäre nämlich das Schrägparken nicht mehr möglich - und durch eine Umgestaltung auf Längsparkplätze würden schlicht Parkplätze verloren gehen, argumentiert die Partei weiter.

Fußgänger müssen - etwa auch am Weg zum unmittelbar hinter der neuen Tafel befindlichen Kindergarten - künftig die Straßenseite wechseln. Für Thalhammer aber offenbar ohnehin kein Problem: Der Gehsteig verlief „ohnehin nur entlang einer Mauer.“

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