Unter Auflagen
137 Bolsonaro-Anhänger in Brasilien freigelassen
Ein Richter in Brasilien hat 137 Menschen freigelassen, die an der Erstürmung des Parlaments und anderer staatlicher Institutionen Anfang Jänner beteiligt gewesen sein sollen. Sie können nun bis zu ihrem Prozess auf freiem Fuß bleiben. Insgesamt wurden nach den Unruhen in Brasilia mehr als 2000 Menschen festgenommen.
Mehr als 600 Personen wurden bereits am 10. Jänner wieder freigelassen. Wie berichtet, hatten Anhängerinnen und Anhänger des rechtsradikalen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro am 8. Jänner mehrere Regierungsgebäude in der Hauptstadt Brasilia gestürmt und verwüstet. Sie waren aufgrund des Wahlsiegs des Linkspolitikers Luiz Inácio Lula da Silva zornig, der sich knapp gegen Bolsonaro durchsetzte. Erinnerungen an die Erstürmung des US-Kongresses durch Anhängerinnen und Anhänger des früheren US-Präsidenten Donald Trump (2021) wurden geweckt.
Nach den Unruhen wurden in der Hauptstadt mehr als 2000 Menschen festgenommen. 803 Verdächtige sind laut Justizangaben noch in Untersuchungshaft und warten auf ihr Urteil. Viele andere wurden unter Auflagen entlassen. Zuletzt ordnete ein Richter an, 137 Personen unter Auflagen freizulassen, die an der Erstürmung des Parlaments und anderer staatlicher Institutionen beteiligt gewesen sein sollen. Laut Ermittlungen zählen sie weder zu den Geldgebenden noch zu den Haupttäterinnen beziehungsweise Haupttätern.
Keine Schusswaffen oder Onlinenetzwerke
Vertreterinnen und Vertreter des Gerichts sagten am Dienstag, dass die meisten von ihnen kleine Kinder hätten und der Justiz bisher nicht aufgefallen seien. Die Freigelassenen müssen nun elektronische Fußfesseln tragen und dürfen nicht in Onlinenetzwerken aktiv sein. Darüber hinaus wird ihnen der Reisepass entzogen. Sie dürfen keine Schusswaffen tragen und müssen sowohl abends als auch an Wochenenden zu Hause bleiben. Diese Maßnahmen gelten vorerst bis zu ihrem Prozess.
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