Ach, übrigens...

Noch ein Golf-Turnier!

Vorarlberg
19.02.2023 16:25

„Krone“-Autor Harald Petermichl beleuchtet in seiner neuesten Kolumne die Ursprünge der Klub-Weltmeisterschaften im Fußball. Seit die Wiener Austria 1951 bis ins Halbfinale des damaligen Vorläufers vordrang, hat sich viel getan. Auch, weil der aktuelle FIFA-Präsident gerne expandiert. In diesem Jahr findet die Klub-WM nicht komplett überraschend in Saudi-Arabien statt.

Der FIFA-Präsident hieß noch Jules Rimet, als die Wiener Austria sich 1951 anschickte, Urgroßes zu erreichen und beim „Torneio Internacional de Clubes Campeões“ um die „Copa Rio“, dem ersten inoffiziellen Vorläufer der heutigen FIFA-Klub-WM, bis ins Halbfinale vordrang.

Ein Jahr später gelang dieses Kunststück ein weiteres Mal, aber leider bestand nicht die Möglichkeit, es im dritten Versuch noch besser zu machen, da das Turnier gleich wieder abgeschafft und durch die im venezolanischen Caracas ausgetragene „Troféu Marcos Pérez Jiménez“, im Volksmund auch „Pequeña Copa del Mundo“ genannt, ersetzt wurde, wo österreichische Teams keine Rolle mehr spielen sollten. Doch auch dieser „Kleine Weltpokal“ hatte 1957 sein Ablaufdatum erreicht und so wird Real Madrid mit zwei Erfolgen Rekordsieger dieser Veranstaltung bleiben.

Real Madrid gewann die Klub-WM 2022, Kapitän Karim Benzema nahm die Trophäe in Empfang. (Bild: AP)
Real Madrid gewann die Klub-WM 2022, Kapitän Karim Benzema nahm die Trophäe in Empfang.

Bis zur Geburt der heutigen Klub-WM im Jahr 2005 war es dann noch ein langer Weg, weil von 1960 bis 2004 erst mal der „Weltpokal“ zwischen dem europäischen Champion und seinem Pendant aus Südamerika ausgespielt wurde. Um die Jahrtausendwende scheint aber sogar bei der FIFA ruchbar geworden zu sein, dass es noch weitere Kontinente auf diesem Planeten gibt, weshalb das Format 2005 flugs revolutioniert wurde. Seitdem spielen alljährlich sechs Teams diese Ananasdose aus und kürzlich hat sich, von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, Real Madrid mit einem 5: 3 gegen al-Hilal aus der saudischen Hauptstadt Riad den fünften Titel gesichert und ist somit auch hier Rekordhalter.

Apropos Saudi-Arabien: Dorthin wurde von der FIFA jüngst die Auflage 2023 vergeben (kleines Golf-Turnier sozusagen und Fingerübung für die WM 2030) und im selben Atemzug beschlossen, das Teilnehmerfeld ab 2025 marginal von sechs auf 32 Mannschaften aufzupumpen. Wie der Modus aussehen soll, weiß derzeit noch kein Schwein, aber was kümmert das einen größenwahnsinnigen Präsidenten.

Der jubelt lieber darüber, dass die FIFA von 2019 bis 2022 insgesamt 7,079 Milliarden Euro eingenommen hat und der „Verein im Sinne der Artikel 60 ff. des Schweizerischen Zivilgesetzbuches“ somit auch weiterhin das bescheidene Jahressalär für seinen Spitzenfunktionär berappen kann, das mit 3,65 Millionen Euro ausgewiesen wird. Dafür müsste Bundeskanzler Nehammer elfeinhalb Jahre lang rackern, aber andererseits sind das in einem Schaltjahr gerade mal 9.972 Euro und 77 Cents am Tag, also ein nicht mal fünfstelliger Betrag. Und das sollte ein visionärer leitender Angestellter dem Weltfußball schon wert sein.

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