„Negatives Verhalten“

Berlusconi gibt Selenskyj Schuld am Ukraine-Krieg

Ukraine-Krieg
13.02.2023 07:25

Der frühere italienische Regierungschef Silvio Berlusconi sorgt erneut mit Aussagen zum Ukraine-Krieg für Kritik. Wenn Selenskyj die Angriffe auf die beiden separatistischen Republiken im Donbass eingestellt hätte, wäre es nicht zum russischen Angriff auf die Ukraine gekommen, behauptete der 86-Jährige am Sonntag vor Journalisten in Mailand.

„Daher beurteile ich das Verhalten dieses Herrn sehr, sehr negativ“, so der Chef der mitregierenden Forza Italia weiter. Er forderte die USA auf, Druck auf den ukrainischen Präsidenten auszuüben. Zudem drohte er damit, die italienischen Waffenlieferungen an die Ukraine einzustellen, während er gleichzeitig ein massives Hilfsprogramm versprach, falls die Ukraine einem sofortigen Waffenstillstand zustimme.

Er würde sich nicht um ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bemühen, wäre er noch Premier, sagte Berlusconi zudem. „Ich hätte niemals mit Selenskyj gesprochen, denn wir sind Zeugen der Verwüstung seines Landes und des Massakers seiner Soldaten und Zivilisten“, so der Politiker bei der Stimmabgabe in einem Wahllokal für die Regionalwahl in der Lombardei.

Putin-Freund sorgte wiederholt für Wirbel
Der viermalige Regierungschef Berlusconi, der sich bis zum Einmarsch Russlands in die Ukraine oft seiner Freundschaft mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin rühmte, hatte bereits im vergangenen September für Aufsehen gesorgt. Damals meinte er, Putin sei in den Krieg hineingedrängt worden und wollte „anständige Leute“ an der politischen Spitze der Ukraine einsetzen.

Das Büro von Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Melonis erklärte, die italienische Regierung unterstütze die Ukraine „fest und überzeugt, wie es in dem Regierungsprogramm klar zum Ausdruck kommt und wie es in allen parlamentarischen Abstimmungen der Mehrheit, die die Exekutive unterstützt, bestätigt wurde“.

Parteifreund widerspricht
Italiens Außenminister Antonio Tajani, wie Berlusconi Mitglied der Forza Italia, erklärte auf Twitter (siehe unten), die Partei sei „immer für die Unabhängigkeit der Ukraine eingetreten, an der Seite Europas, der NATO und des Westens“.

„Fängt wieder mit Putinismus an“
Die oppositionelle Demokratische Partei (PD - Partito Democratico) sparte nicht mit Kritik am Ex-Premier. Kritisch zeigte sich auch der Chef der oppositionellen Partei Azione, Carlo Calenda. „Berlusconi fängt wieder mit seinem Putinismus an, der in völligem Gegensatz zur EU steht, zur Regierung, der er angehört, und zum Außenminister, der ebenfalls ein Vertreter seiner Partei ist“, so Calenda.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele