„Verstehe kaum etwas“

Demo-Lärm übertönt Interview mit AfD-Chefin Weidel

Außenpolitik
21.07.2025 10:05

Beim ARD-„Sommerinterview“ war am Sonntag AfD-Chefin Alice Weidel zu Gast. Das Gespräch fand unter herausfordernden Bedingungen statt: Im Hintergrund protestierten Aktivisten lautstark gegen Weidels Auftritt. Die ARD kündigt Konsequenzen an – Details nannte sie nicht. 

Der öffentlich-rechtliche Sender ARD lädt in den Sommerwochen traditionell zum „Sommerinterview“. Die Parteivorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), Alice Weidel, stellte sich den Fragen von Moderator Markus Preiß. Das Gespräch wurde jedoch durch eine laute Geräuschkulisse im Hintergrund erschwert. Trillerpfeifen, Hupen und laute Musik begleiteten das Interview.

Weidel musste sich stellenweise nach vorne beugen, um die Fragen zu verstehen. „Es ist extrem laut im Hintergrund, und ich kann Ihre Fragen kaum verstehen“, sagte die AfD-Politikerin. Auch Preiß sprach anschließend von einer „schwierigen akustischen Situation“. Die ARD kündigt bereits Konsequenzen an und will künftig Vorkehrungen treffen, um einen „ungestörten Ablauf“ für die Zuseher zu garantieren.

Aufgrund der Lärmkulisse mussten Weidel und Preiß etwas lauter sprechen:

Trotz der für ein Interview ungünstigen Bedingungen wollte Weidel das Interview nicht abbrechen, sondern forderte den ARD-Hauptstadtstudioleiter Preiß auf, dieses „ganz normal“ weiterzuführen. Die Demo wurde laut eigenen Angaben von der Gruppe „Zentrum für Politische Schönheit“ veranstaltet, die für das Interview mit einem Bus mit sehr lauten Lautsprechern angereist war.

Die kleinere Demo-Gruppe war mit Plakaten sowie dem Reisebus im Hintergrund auf der gegenüberliegenden Seite der Spree zu sehen. An der Kundgebung nahmen rund 40 Personen teil, erklärte ein Sprecher der Polizei. Diese habe die Demonstration aufgrund einer nicht vorhandenen Anmeldung beendet. Es habe keine Festnahmen gegeben. 

Trotz der niedrigen Teilnehmeranzahl machte die Gruppe ordentlich Lärm.
Trotz der niedrigen Teilnehmeranzahl machte die Gruppe ordentlich Lärm.(Bild: EPA/HANNIBAL HANSCHKE)
Die ARD kündigt im Hinblick auf die Störung in Zukunft Konsequenzen an und will Vorkehrungen ...
Die ARD kündigt im Hinblick auf die Störung in Zukunft Konsequenzen an und will Vorkehrungen treffen.(Bild: EPA/HANNIBAL HANSCHKE)

Weidel gab sich in dem Interview naturgemäß angriffslustig. Vor allem im Hinblick auf die Einstufung als rechtsextremen Verdachtsfall durch den Bundesverfassungsschutz sehe sie „nicht die geringste Veranlassung“, dass sich ihre Partei mäßigen solle. Sie warf dem Verfassungsschutz erneut politische Steuerung vor.

Weidel spricht kritisch von Merz-Regierung
Generell verlor Weidel kein gutes Wort über die aktuelle Regierung sowie deren Vorgänger. Es würde ihr nichts einfallen, was diese richtig gut gemacht hätten. Speziell Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) attackierte sie direkt: Dieser habe „alle seine Wahlversprechen gebrochen“, so Weidel, wie etwa die ausbleibende Absenkung der Stromsteuer für Haushalte. Dagegen unterstützt die AfD – wie noch im Wahlprogramm gefordert – einen EU-Austritt nicht mehr. Sie wolle eher darüber diskutieren, „wie man die EU reformieren kann“.

Erwartungsgemäß wurden durch die AfD-Vorsitzende auch die Migranten in die Mangel genommen. Die seien schuld an der Überlastung der Sozialsysteme, die Hälfte der Bürgergeldbezieher hätte laut ihren Angaben keinen deutschen Pass. Um die Bürger zu entlasten, forderte sie die Sozialleistungen für Migranten komplett zu streichen sowie die Militärausgaben an die Ukraine zu reduzieren. 

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt