Enorme Zerstörungen

Beben verschob sogar Autobahn um drei Meter

Ausland
08.02.2023 17:56

In der von dem gewaltigen Erdbeben gebeutelten Türkei sind auch Tage nach der Katastrophe die Ausmaße der Schäden nach wie vor schwer abzuschätzen. Wie gewaltig sich die tektonische Plattenbewegung auswirkte, zeigt sich aber an einem Detail: So verschob sich die Autobahn in dem Gebiet um bis zu drei Meter.

Türkische Wissenschaftler sind inzwischen dem genauen Verlauf des Hergangs nachgegangen. „Wir können sagen, dass sich das Beben entlang der Gölbasi-Türkoglu-Linie gezogen hat“, erklärte der Geologe Hasan Sözbilir gegenüber dem TV-Sender „Veryansin“. Ein großer Teil der Häuser entlang und in der Nähe dieser Zone sei zerstört worden.

Offensichtlicher „Oberflächenbruch“
Ein genauer Blick der Wissenschaftler rund um Sözbilir zeigt dabei die Wucht des Bebens. So hat sich die Autobahn in der Nähe des Dorfes Tevekkelli um drei Meter verschoben, berichten sie. Es handle sich dabei um einen offensichtlichen „Oberflächenbruch“.

Das jetzige Beben ereignete sich in einer Gefahrenzone, die in den vergangenen 100 Jahren jedoch vergleichsweise ruhig blieb. Ebendort begegnen sich zwei Kontinentalplatten: die Arabische und die Anatolische Platte. Beide bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 1,4 Zentimetern pro Jahr seitlich aneinander vorbei. Immer wieder verhaken sich die Platten dabei. Entlädt sich die aufgestaute Energie, kommt es zu Erdbeben.

Spannung baute sich langsam auf
Laut einer Aussendung des Deutschen Geoforschungszentrums sei es dabei nur eine „Frage der Zeit“ gewesen, dass es in der Region zu einem solch schweren Beben kommen würde. Die dabei freigesetzte Energie war gewaltig - sie war etwa 250-mal so stark wie bei dem Erdbeben der Stärke 6,2 in Mittelitalien, bei dem fast 300 Menschen ums Leben kamen.

Die Folgen der massiven Erdschwingungen sind bekannt: Bei der wohl schwersten solche Katastrophe in der Türkei seit dem Beben von Gölcük im Jahr 1999 sind mittlerweile mehr als 11.200 Todesfälle in der Türkei und Syrien bestätigt worden; mindestens 52.000 Personen wurden dabei verletzt.

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