Vom Winde verweht

China bedauert „zivilen“ Ballon über den USA

Ausland
03.02.2023 16:41

Nachdem ein mutmaßlicher Spionageballon aus China in den US-Luftraum eingedrungen war und für Aufregung gesorgt hatte, versucht das Reich der Mitte zu beschwichtigen: Es handle sich um ein „ziviles“ Luftschiff für meteorologische Forschungen. Der Ballon sei durch starke Westwinde „weit von seinem geplanten Kurs abgekommen“, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Freitag in Peking.

Das Pentagon hatte vermutet, dass der Ballon hochsensible Atomwaffen-Stützpunkte auskundschaften soll. Das Fluggerät wurde zwar intensiv beobachtet, jedoch nicht abgeschossen: Dies hätte womöglich zu viele Menschen gefährdet, so ein Beamter des US-Verteidigungsministeriums.

Laut China „höhere Gewalt“
Laut China sei der Ballon jedoch vollkommen harmlos und sei wegen beschränkter eigener Steuerungsfähigkeit und dem Wetter von seinem geplanten Kurs abgekommen, hieß es aus dem Außenministerium. „China bedauert den unerwarteten Eintritt in den Luftraum der USA durch höhere Gewalt.“ China werde weiter mit den USA kommunizieren und angemessen mit dieser „unerwarteten Situation“ umgehen.

Der „relativ große“ Ballon sei bereits vor einigen Tagen in den US-Luftraum eingedrungen und fliege in großer Höhe über den Nordwesten der USA, sagte der hochrangige US-Beamte, der anonym bleiben wollte. Schon zuvor sei sein Weg vom US-Militär verfolgt worden. „Ziel des Ballons ist ganz klar Spionage und sein aktueller Weg führt ihn über sensible Stützpunkte“, sagte der Pentagon-Vertreter. Darunter seien Luftwaffen-Stützpunkte und unterirdische Raketen-Standorte.

US-Außenminister verschiebt China-Reise 
Der Vorfall ereignete sich kurz vor einem China-Besuch von US-Außenminister Antony Blinken, der am Sonntag eigentlich in Peking eintreffen sollte. Laut Washingtoner Regierungskreise wird der Politiker seine Reise nun verschieben. Blinken wolle die Situation nicht aufbauschen, indem er seinen Besuch absage, aber auch nicht, dass der Vorfall seine Treffen mit chinesischen Vertretern dominiere, berichtete ABC News.

Herabfallende Trümmer hätten Schaden anrichten können
Biden ordnete nach Entdeckung des Ballons den Angaben zufolge an, einen möglichen Abschuss zu prüfen. Verteidigungsminister Lloyd Austin und Spitzenkräfte des Militärs hätten sich letztlich dagegen entschieden, weil bei einem Abschuss durch die herunterfallenden Teile zu viele Menschen am Boden gefährdet werden könnten. „Er ist unserer Einschätzung nach so groß, dass seine Trümmer Schäden anrichten könnten.“ Kampfjets flogen den Angaben zufolge über dem US-Bundesstaat Montana in die Nähe des Ballons, um diesen einschätzen zu können.

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