31.01.2023 06:00 |

Schussdrama in Wien

Cobra-Chef: „Schütze war auf Gewalt aus“

Nach dem folgenschweren Drama in Wien-Penzing, bei dem Samstag ein 60-Jähriger vom Einsatzkommando Cobra erschossen wurde, laufen immer noch die Ermittlungen. Dutzende Male feuerte der Mann aus seiner Wohnung und traf dabei auch mehrmals den ballistischen Schutzschild „Ramses“, hinter dem sich die Elite-Polizisten verschanzten.

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„Es gab mehrere Versuche, den Täter zur Aufgabe zu bewegen und die Situation anderweitig zu entschärfen. Die Fremdgefährdung durch den Täter war aber schlussendlich so groß, dass man auch nicht mehr zuwarten konnte. Deshalb mussten die Kollegen auch in die Schusslinie gehen, um den Mann zu stoppen“, analysiert Kommandant Hannes Gulnbrein, demzufolge der Schütze „auf Gewalt aus war“, im „Krone“-Interview.

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Vorläufig stellt es sich als Fall von Notwehr dar, weil der Mann gezielt auf die Kollegen geschossen hat.

Hannes Gulnbrein, Cobra-Chef

Litt an Psychose
Der Tobende dürfte nach ersten Erkenntnissen an einer Psychose gelitten haben und zielte mit dem Jagdgewehr aus Fenstern und auf Beamte, mittels Glock-Pistole konnte er schließlich, so der Fachjargon, „neutralisiert“ werden.

Trotz rascher Erste-Hilfe-Maßnahmen verstarb der Schütze noch vor Ort: „Jeder Einsatz wird genauestens analysiert und zu Recht auch auf Rechtmäßigkeit überprüft. Vorläufig stellt es sich aber als Fall von Notwehr dar, weil der Mann gezielt auf die Kollegen geschossen hat“, so Gulnbrein.

Tragischer Einzelfall
Seitens der Spezialeinheit wird jedenfalls betont, dass diese Form des Einsatzes eher als tragischer Einzelfall zu sehen ist. In den vergangenen Jahren wurde nämlich nur sehr selten ein tödlicher Schusswaffengebrauch registriert. Die Belastung für die eingesetzten Beamten sei trotz allem hoch. Immerhin wurde auch nach dem tragischen Vorfall psychologische Betreuung in Anspruch genommen.

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