Wiener als Extremist

Schüler zeigte IS-Tötungsvideos, zückte Messer

Gericht
27.01.2023 20:30

Jahrgang 2006, dunkelblondes Haar, schmächtig. Ein Wiener „Bua“ mit einem typisch österreichischen Nachnamen. Doch innerhalb von drei Monaten mutierte er zum radikalen Islamisten. In seinem Kinderzimmer.

Umzingelt von Polizeibeamten betrat der Schüler am Freitag Saal 301 im Wiener Landesgericht. Angeklagt wegen terroristischer Vereinigung. „Ich habe keine Erklärung dafür. Innerhalb von drei Monaten hat er sich im Kinderzimmer radikalisiert“, berichtet sein Anwalt Werner Tomanek im Eingangsplädoyer. In der Schule wurde die neue Gesinnung bald spürbar: „Anfangs hatte er Probleme damit, weiblichen Mitschülern und Lehrern in die Augen zu schauen“, sagte der Staatsanwalt.

Messer in der Klasse, Machete in der Tasche
Doch bald mündete es darin, dass er seinen Klassenkameraden IS-Propaganda und Tötungsvideos von außergewöhnlicher Brutalität zeigte. In der Stadt war der 17-Jährige mit eingesteckter Machete unterwegs. Selbst einschlägigen Moscheen war seine Einstellung „zu arg“.

Zitat Icon

Ich habe keine Erklärung dafür. Innerhalb von drei Monaten hat er sich im Kinderzimmer radikalisiert.

Rechtsanwalt Werner Tomanek

Am 21. November zog der Jugendliche in der Schule ein Butterfly-Messer. Jetzt reichte es den Mitschülern, acht Polizisten rückten an.

Gutachter attestiert „sehr hohe Gefahr“
Ein Sachverständiger attestierte bei dem Teenager eine schizoide Persönlichkeitsstörung. Unbehandelt gehe eine „sehr hohe Gefahr von ihm aus“. Im Gericht war davon nichts zu merken. Mit leiser Stimme bekannte er sich schuldig. „Es ist ein Lebensabschnitt, der aber vorüber ist“, so Tomanek. Das Urteil des Schöffengerichts: Zwei Jahre Haft, davon sieben Monate unbedingt.

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