Arbeitskräftemangel

Vorarlberger Wirtschaft braucht dringend Personal

Vorarlberg
17.01.2023 17:30

Mit einem Maßnahmenpaket im Umfang von 50,8 Mio. Euro wollen Land und AMS Arbeitslose fit für den Arbeitsmarkt machen. Dabei geht es vor allem um Qualifizierung.

Anders als angesichts der Corona-Pandemie erwartet, hat sich der Arbeitsmarkt in Vorarlberg 2022 sehr gut entwickelt. Im Jahresdurchschnitt waren 8975 Personen beim AMS Vorarlberg als arbeitssuchend vorgemerkt, um 22,8 Prozent weniger als noch im Jahr davor.

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Auf den Fach- und Arbeitskräftemangel gibt es aus meiner Sicht nur eine Antwort: qualifizieren, qualifizieren, qualifizieren.

Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner

Das Problem ist heute nicht Arbeitslosigkeit, sondern vielmehr der Mangel an Fach- und Arbeitskräften. „Darauf gibt es aus meiner Sicht drei richtige Antworten: qualifizieren, qualifizieren, qualifizieren“, sagte Landeshauptmann Markus Wallner am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Als ehrgeiziges Ziel gab er aus, die Arbeitslosenzahl 2023 dauerhaft unter 10.000 halten zu wollen.

Arbeitslose ohne Bildungsabschluss im Fokus
Das größte Potenzial im Land bei der Bekämpfung des Personalmangels sieht der Geschäftsführer des AMS Vorarlberg, Bernhard Bereuter, dementsprechend in den Arbeitslosen ohne Bildungsabschluss. „45 Prozent aller Vorgemerkten hatten 2022 maximal einen Pflichtschulabschluss“, rechnete Bereuter vor. In Prozenten nehme diese Zahl sogar zu.

Sein Ziel ist es deshalb, „mehr Menschen in Richtung Lehrabschluss zu bringen“. Dazu sollen auch die Arbeitsmarktmaßnahmen von Land und AMS Vorarlberg beitragen, die heuer mit insgesamt 50,8 Mio Euro dotiert sind. 22,1 Mio. Euro davon fließen in gemeinsam finanzierte Projekte. 25,6 Mio. Euro steckt das AMS in eigene Qualifizierungsprojekte, 3,1 Mio. Euro entfallen auf arbeitsmarktpolitische Maßnahmen des Landes. Das Hauptaugenmerk liegt in der Förderung junger Menschen, von Langzeitarbeitslosen und Geringqualifizierten.

Mehr Geld für Nachholen einer Ausbildung
AMS-Chef Bereuter nannte als Beispiel das Stiftungsmodell, das heuer für die Teilnehmenden attraktiver gestaltet wurde. Im Rahmen dieses Modells können arbeitslose Menschen ihren Lehrabschluss nachholen. Während Ausbildung erhalten sie neben dem Arbeitslosengeld ein Stipendium. Dieses wird für 2023 von 200 auf 400 Euro erhöht. „Damit soll die Existenz während der Ausbildung gesichert werden“, erklärte Bereuter.

Wallner nimmt Pensionisten ins Visier
Vorarlbergs Landeshauptmann rechnet mit einer weiteren Verschärfung auf dem Vorarlberger Arbeitsmarkt. „Wollen wir diesen Wohlstand weiter, müssen wir alle Hebel in Bewegung setzen, um in Zukunft ausreichend Fachkräfte zu haben“, betont er. Einen Weg sieht er darin, die Abschläge für Menschen, die „freiwillig“ nach Pensionsantritt noch einige Stunden in ihrem Unternehmen arbeiten wollen, im Bund zu überdenken.

AMS-Chef Bereuter sieht darin kein Problem: „Wenn sich der Arbeitsmarkt annähernd so entwickelt wie erwartet, gehe ich nicht von einer Verdrängung anderer Beschäftigter durch arbeitende Pensionisten aus.“ Wallner hält aber auch Maßnahmen für begrüßenswert, die auf eine Angleichung des gesetzlich festgelegten Pensionsalters an das faktische Antrittsalter abzielen. „Das Potenzial ist hier groß“, sagt Wallner.

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