Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in einem Hochhaus in Dnipro ist nun die Suche nach den mehr als 20 Vermissten eingestellt worden. Laut dem Katastrophenschutz starben am Samstag mindestens 44 Menschen, darunter fünf Kinder. 39 Menschen seien gerettet worden.
Am Dienstag lagen ukrainischen Angaben zufolge weiterhin 29 Verletzte in Krankenhäusern, bei vielen sei der Zustand kritisch. Ein großer Teil des neunstöckigen Hochhauses war, wie berichtet, am Samstag nach einem Raketentreffer eingestürzt. Dabei wurden 200 Wohnungen zerstört.
Mittlerweile seien die Trümmer des Hauses fast gänzlich abgetragen, sagte der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko. Unter den Resten könnten aber noch immer Menschen liegen. Mehr als 20 Personen werden weiter vermisst. Nach UN-Angaben war es einer der Angriffe mit den meisten Toten in der Ukraine seit Kriegsbeginn. UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Angriff am Montag und sprach von einem „weiteren Beispiel für eine mutmaßliche Verletzung des Kriegsrechts“.
Russische Armee soll umgebaut werden
Am Samstag verübte das russische Militär gleich mehrere Angriffe, unter anderem auf die Region um die Hauptstadt Kiew, auf das im Westen gelegene Lwiw (Lemberg) und Charkiw im Osten. Dabei wurde gezielt ukrainische Energieinfrastruktur getroffen, an vielen Orten gab es Stromausfälle.
Der Kreml forderte kürzlich, dass die russischen Streitkräfte von 1,15 auf 1,4 Millionen aufgestockt werden müssten. Zudem werde es strukturelle Veränderungen geben, kündigte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Dienstag an. Geschaffen werden sollen zwei große Territorialeinheiten, die mehrere Waffengattungen vereinen - der Moskauer und der Leningrader Wehrkreis. In den von Russland annektierten ukrainischen Gebieten sollen ebenfalls selbstständige Militäreinheiten aufgebaut werden.
Darüber hinaus soll ein Armeekorps in der nordrussischen Teilrepublik Karelien aufgestellt werden, möglicherweise eine Reaktion auf den geplanten NATO-Beitritt der skandinavischen Länder Schweden und Finnland. Außerdem ist laut Schogiu geplant, die Kampfkraft der Flotte, der Luftwaffe und der Raketenstreitkräfte zu stärken. Der Prozess soll zwischen 2023 und 2026 abgeschlossen sein.
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