Eine Studie der Uni Salzburg zeigt: Steuersünder „vererben“ ihre Tricks. Und: Kinder sind offenbar noch viel mehr dazu bereit, den Fiskus zu betrügen. . .
Jörg Paetzold ist sich sicher: Steuerhinterziehung ist – wenn auch nicht ausschließlich – erblich bedingt. Der Wissenschaftler der Universität Salzburg will das mit einer aktuellen Studie belegen können.
Paetzold nahm hierfür die Auszahlungen der Pendlerpauschale in Österreich genauer unter die Lupe. Das Ergebnis: Hat ein Elternteil in der Vergangenheit bei den Pendlersteuerfreibeträgen geschummelt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies auch die Kinder im späteren Leben tun, um satte 23 Prozent erhöht. Zusammen mit seinen Kollegen Wolfgang Frimmel und Martin Halla konnte Paetzold so Steuertricksereien innerhalb von Familien über mehr als zwei Jahrzehnte hinweg genau beobachten.
Anhand von anonymisierten Steuerdaten und geocodierten Informationen über den Standort von Steuerzahlern konnten die Forscher die tatsächliche Pendlerstrecke mit der Entfernung vergleichen, die die Steuerzahler in ihren Steuererklärungen angaben. Insgesamt wurden 15.000 Vater-Kind-Paare unter die Lupe genommen. „Generell stellen wir fest, dass rund 30 Prozent aller Distanzen zu hoch angegeben werden“, sagt der Wissenschaftler.
Während die steuerunehrlichen Väter rund 184 Euro zu viel Pendlerpauschale geltend machen, geben die Kindern sie mit durchschnittlich 237 Euro zu hoch an. Kinder scheinen also noch mehr zu betrügen als ihre Väter.
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