Wir haben uns mit Clemens (14), Federico (19) und Johannes (14) zum Gespräch getroffen. Die letzten beiden Jahre waren für die Gymnasiasten geprägt von der Frage: Kann ich morgen in die Schule gehen oder nicht? „Einmal war ich schon angezogen, wollte gerade zum Bus, da hat mir die Mama gesagt, sie hat gerade eine Mail bekommen und ich muss doch im Home-Schooling bleiben“, erinnert sich der HIB-Schüler Johannes, Spitzname Jojo. „Für mich war das Turnen mit Maske das Allerschlimmste“, blickt der HAK-Schüler Clemens (Bild unten) zurück. Und für Federico alias Fede war die Pandemie-Zeit mental grenzwertig: „Ich war ziemlich am Ende. Ich bin ein sehr sozialer Mensch, dieses ganze ,Alles-nur-noch-online‘ ging mir schon auf die Nerven“, betont der Fußballer.
Unterschätzen wir die Jugend nicht
Im Gespräch wird schnell deutlich, dass sich die Jungs viel mehr Gedanken über die Zeit und die Welt machen als man ihnen zutraut. Sie diskutieren über die Klimakrise („Wir alle müssen unser Leben verändern“, sagt Clemens), die Teuerungswelle (Jojo: „Natürlich ist auch mein Taschengeld jetzt weniger wert, aber ich versuche, sparsam zu sein“) oder den Krieg in der Ukraine. Wie gehen sie mit den Krisen um? „Ich habe in der Corona-Zeit gelernt zu akzeptieren. Ich bin viel gelassener geworden“, sagt Fede (Bild unten).
Riesige Freude über ein Stück Normalität
Beim Thema Aufhebung der Corona-Maßnahmen kommen die Burschen ins Strahlen. Kein Begrüßen mehr mit dem Ellbogen oder Fuß, keine Maskenpflicht mehr, keine sozialen Einschränkungen, kein Abstandhalten. „Endlich dürfen wir wieder Oma und Opa treffen und auch umarmen“, freut sich Jojo. Für den Volleyballer Clemens ist es schön, „wieder Sport machen zu können – ohne irgendwelche Einschränkungen. Weil wir so lange zu Hause eingesperrt waren, haben wir da ohnehin Aufholbedarf.“ Und Fede betont: „Die Lebensfreude ist wieder zurück. Auch die Schule macht wieder viel mehr Spaß“, so der angehende Maturant, „endlich können wir auch wieder Dinge machen und erleben, um den Kopf frei zu bekommen.“
Das wünschen sich die Jungs für 2023
2022 ist bald im Rückspiegel. „Dieses Jahr verging so schnell, Wahnsinn“, sagt Schlagzeuger Jojo, „weil eben so viel passiert ist, wir waren alle mit so vielen Dingen beschäftigt.“ Clemens sieht es ähnlich: „Wir sind älter geworden, haben die Dinge intensiver mitbekommen. Es war wirklich ein verrücktes Jahr.“
Was sie sich für 2023 wünschen? „Eine gewisse Konstanz. Sowohl für mich persönlich als auch generell“, betont Fede. Und Jojo (Bild unten) sagt: „Dieses viele Negative soll endlich aufhören, dieses Chaos. Ich wünsche mir mehr Ordnung in meinem Leben.“
Und Clemens wünscht sich „eine Zeit, in der Jugendliche unbeschwert leben können. So wie das frühere Generationen erleben haben dürfen . . .“
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