Nach scharfer Kritik

Land Kärnten zieht das Gender-Wörterbuch zurück

Kärnten
15.12.2022 16:55

71 Seiten stark ist der Gender-Leitfaden, den das Land Kärnten beschlossen hatte. Dazu gab es ein Wörterbuch, wie die „Krone“ am Mittwoch berichtet hat. Die Politik konnte der Kritik scheinbar nicht standhalten: Am Donnerstagabend wurde das Wörterbuch zurückgezogen.

Statt Absolvent heißt es einen Abschluss innehabende Person. Ein Autor mutiert zur literaturschaffenden Person. Bäcker gibt’s künftig auch keine mehr, nur noch Fachkräfte für Bäckerei. Derartige neue Wörter sollten die Beamten künftig verwenden.

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Kärnten lebt im 21. Jahrhundert in Vielfalt, Buntheit, Respekt und Toleranz und steht für Gleichheit und Chancengerechtigkeit. Ein Genderleitfaden - der eine Orientierungshilfe für die Verwaltung darstellt - ist Ausdruck dessen und zielt darauf ab, einerseits durch Sprache Bewusstsein zu schaffen und andererseits rechtlich korrekt anzusprechen, z. B. im Falle eines im von VfGH bestätigten dritten Geschlechtes.

Landeshauptmann Peter Kaiser und Landesrätin Sara Schaar

Nach dem Bericht der „Krone“ hagelte es von allen Seiten Kritik an der Verhunzung der Sprache. „Die Kritik bezieht sich hauptsächlich auf das Wörterbuch, das sich in einigen Passagen als überzogen darstellt“, gibt Landeshauptmann Peter Kaiser zu. Donnerstagabend zog das Land das Wörterbuch zurück. Es sei Zeit für eine österreichweit einheitliche Regelung, so Landeshauptmann Peter Kaiser und die zuständige Landesrätin Sara Schaar. Das Thema sei zu wichtig, um darüber polemisch zu diskutieren.

Einheitliche Regelung notwendig
Es gäbe in Österreich viele unterschiedliche Genderleitfäden, die zum Teil ähnliche Formulierungsvorschläge für den internen Gebrauch enthalten wie der seitens der Fachabteilung in Kärnten erstellte. „Österreich braucht nicht neun oder mehr unterschiedliche Regelungen. Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, einen österreichweit einheitlichen Vorschlag zu erarbeiteten, der auch der Entscheidung des VfGH Rechnung trägt“, erwarten sich Kaiser und Schaar von der Bundesregierung.

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