Infektionswelle rollt

In den steirischen Spitälern brennt der Hut

Steiermark
14.12.2022 18:00

Infektionswelle trifft Abteilungen für Innere Medizin mit voller Wucht. In Graz müssen Patienten ausgelagert werden, Besuchsverbot in Weiz. Auch Kinderklinik heillos überlastet.

„Wir haben keine Betten mehr und müssen Leute abweisen. So schlimm war’s noch nie!“ Der verzweifelte Anruf einer Ärztin des Grazer LKH in der „Krone“-Redaktion steht symptomatisch für den aktuellen Zustand der steirischen Spitäler. Die Grippewelle verbunden mit Corona und der dünnen Personaldecke sorgt vor allem auf den Internen Abteilungen für Ausnahmezustand - dazu sorgen die RS-Viren auf der Kinderklinik für einen nicht endenwollenden Strom an kleinen Patienten.

„In Summe sind wir aktuell dort, wo wir zu Corona-Hochzeiten waren - mit dem Unterschied, dass noch mehr Personal fehlt“, fasst Kages-Betriebsrat Michael Tripolt den Status quo zusammen. Bis zu 170 Patienten kommen momentan täglich in die Notaufnahme der Internen - knapp 80 sind es laut Tripolt zu Normalzeiten. Ganz ähnlich ist die Situation übrigens im Standort West des LKH Graz II.

Betten am Gang
„Am Klinikum wird versucht Patienten auszulagern - etwa auf die Chirurgie, wenn dort Betten verfügbar sind. Im Moment gibt es aber auch wieder Gang-Betten“, erklärt Tripolt. Deren Anzahl liegt auf der Internen Abteilung und auf der Kinderklinik aktuell im zweistelligen Bereich. Geplante Aufnahmen und auch Operationen finden in diesen Bereichen im Moment nicht statt, wie Kages-Chef Gerhard Stark bestätigt.

Weil auch immer mehr Spitalsmitarbeiter von der Infektionswelle erfasst werden, musste mittlerweile für das LKH Weiz der Besucherzugang gesperrt werden. „Patienten, die eine Notversorgung brauchen, werden sie aber weiterhin bekommen“, stellt Stark klar.

Bessere Koordination erforderlich
Die Bemühungen aller Beteiligten, den Betrieb aufrechtzuerhalten, will auch Tripolt gar nicht verhehlen. „Alle geben ihr Bestes.“ Um überfüllte Abteilungen zu vermeiden, fordert der Betriebsrat eine bessere Koordination zwischen den Häusern, um die Patientenströme steuern zu können. „Und das nicht nur Kages-intern“, wie Tripolt betont. „Die Richtung stimmt, aber es braucht eine Koordination durch den Gesundheitsfonds, die auch die privaten Häuser einschließt, um eben Patienten gleichmäßiger zu verteilen." 

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