Aber Optimismus bleibt

COP27: Gewessler „enttäuscht“ von Mini-Kompromiss

Politik
21.11.2022 11:50

Nach der Klimakonferenz im ägyptischen Scharm el-Scheich zeigt sich Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) vom dort erzielten Mini-Kompromiss enttäuscht. Im entscheidenden Punkt - verbindlichen Zusagen bei der Verringerung klimaschädlicher Abgase - sei man „keinen wesentlichen Schritt weitergekommen“. Insgesamt bleibt die Ministerin beim Kampf gegen den Klimawandel aber dennoch optimistisch.

So sei das wesentliche Ergebnis des Gipfels, der Aufbau eines Fonds für klimabedingte Schäden, ein wichtiges „Zeichen der Unterstützung“, betonte Gewessler im Ö1-Interview am Montag nach ihrer Rückkehr von der COP27, wo sie mitverhandelte. Der Fonds, der auf Vorschlag der EU-Kommission eingerichtet werden soll, könne eine Vertrauensbasis für den nächsten Klimagipfel in Dubai sein.

„Können uns aus Krise nicht herauszahlen“
Der Fonds sei aber kein Eingeständnis, dass man die Klimaziele nicht erreichen könnte und sich nur noch mit den Folgen beschäftige, betonte die Ministerin „Wir werden uns aus dieser Krise nicht herauszahlen können“, so Gewessler. Wenn man beim Klimaschutz nicht weiterkomme, würden die Schäden katastrophal sein. „Das kann kein Fonds abmildern“. Umsetzen müsse man den Klimaschutz zu Hause, hier habe man in der EU eine „Aufholjagd“ gestartet, etwa mit dem Ausstieg aus Verbrennermotoren ab 2035. 

Es sei schon vor dem Gipfel klar gewesen, dass die EU hier helfen wolle, entgegnete Gewessler Kritik, dass sich die Europäische Union hier über den Tisch habe ziehen lassen. Offene Fragen bleiben jedenfalls: So ist etwa unklar, ob Länder wie China, die als Schwellenländer gelten, aber dennoch viel CO2 ausstoßen, in den Fonds einzahlen.

„Dort, wo wir letztes Jahr waren“
Enttäuschend ist für Ministerin Gewessler, dass in der Abschlusserklärung beim Gipfel der Ausstieg aus Erdöl und Erdgas nicht erwähnt wird - obwohl das entscheidend ist, um die globale Erwärmung zu stoppen. Hier sei man „dort, wo wir letztes Jahr waren“, sagte sie im Ö1-„Morgenjournal“. Als positiv bewertet sie aber, dass 80 Länder dafür waren, den Ausstieg ausdrücklich in die Abschlusserklärung hineinzuschreiben - darunter auch die USA und Norwegen, die selbst wichtige Exporteure von Öl und Gas sind. Darauf könne man für die nächste Klimakonferenz aufbauen.

Gewessler bleibt betont optimistisch, das 1,5 Grad-Ziel sei „nicht tot“, bekräftigte sie. Jedes Zehntelgrad mache einen Unterschied, ob etwa bestimmte Landstriche in Afrika noch bewohnbar bleiben. Es zahle sich auch 2023 noch aus, zur nächsten Klimakonferenz zu fahren. Denn diese seien „der einzige Weg“ für internationale Kompromisse beim Klimaschutz.

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