Einsatz in Linz

Drogenopfer vererbte Skorpion und Vogelspinnen

Oberösterreich
07.11.2022 06:00

Als ihr Freund starb, wusste eine Linzerin nicht, was sie mit dessen exotischen Haustieren - Spinne und Skorpion - machen sollte. Ein nicht ganz ungefährlicher Einsatz für die Tierretter.

Einer Drogen-Überdosis dürfte kürzlich ein Linzer in einer Wohnung in der Rudolfstraße in Urfahr zum Opfer gefallen sein. Seine geschockte Lebensgefährtin alarmierte nicht nur Notarzt und Bestatter, sondern musste in Folge auch die ICARA Tierrettung um Hilfe bitten. Der Grund für die Anforderung: Der Verstorbene hatte im Schlafzimmer – auf einem Regal gegenüber dem Bett – gleich mehrere exotische Spinnentiere gehortet.

Sieben lebende Vogelspinnen und ein Skorpion waren in Terrarien und Kunststoffboxen untergebracht, sollten auf Wunsch der Frau entfernt werden. „Sie hatte mit den Tieren bis dahin kaum etwas zu tun und offenbar Angst“, sagt ICARA-Kommandant Lukas Riedl.

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Wenn derart exotische Tiere nicht gekennzeichnet sind, muss man zunächst davon ausgehen, dass sie gefährlich sein könnten.

Lukas Riedl von der ICARA-Tierrettung Linz

Eine weitere Vogelspinne war bereits tot. Eine kannibalische Artgenossin hatte sie beim Eintreffen der Tierretter schon zur Hälfte aufgefressen. „Das lässt den Schluss zu, dass der Halter keine umfassenden Sachkenntnisse von seinen Tieren hatte. Er hätte sie sonst getrennt voneinander aufbewahrt“, erklärt Riedl. Unter den Spinnen waren eine Rote Usambara Vogelspinne, eine Blaue Jemen Vogelspinne, drei Weißknievogelspinnen und eine Martinique Baumvogelspinne. Das siebente Exemplar war noch so jung, dass es vorerst nicht bestimmt werden konnte.

„Der Einsatz gestaltete sich anfangs schwierig, da Skorpion und Spinnen nicht beschriftet waren und wir nicht wussten, um welche Art es sich handelt und wie gefährlich sie sind“, erzählt der Tierretter. Die Behälter waren aber glücklicherweise alle verschlossen. Wie sich herausstellte, sind zwar alle Exemplare giftig, für Menschen aber kaum gefährlich. Riedl: „Wir haben die Tiere vorsichtig eingesammelt und ins Linzer Tierheim transportiert.“ Vor der Abfahrt wurde sicherheitshalber die Wohnung auch noch nach eventuell ausgebüxten Exemplaren abgesucht.

Die geborgenen Krabbler werden nun im Tierheim betreut. Dort hofft man auf erfahrene Spinnen-Kenner, die Interesse und entsprechend ausgestattete Terrarien besitzen, um einige der Exoten bei sich aufnehmen zu können.

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