Mobilitätswende, aber:

BMW-Chef: „Verbrenner-Technologie ist nicht alt“

Nur mehr elektrisch, und im besten Fall auch noch selbstfahrend? Die Automobilbranche ist im Wandel. Dennoch sieht BMW-Steyr-Chef Klaus von Moltke Diesel und Benziner nicht auf dem Abstellgleis. Ein neues Strategieboard soll die Automotive-Branche durch den Wandel navigieren.

„Die Verbrenner-Technologie ist keine alte Technologie. Und sie ist das Fundament der Transformation“, sagt Klaus von Moltke, Geschäftsführer des Steyr-Werks der BMW Group. Denn dafür brauche es in der Industrie hohe Einmalaufwendungen, die aus den Gewinnen mit Verbrennern finanziert werden können.

Trotzdem sei der Ausstieg aus fossilen Antriebsstoffen ein klares Ziel. Von Moltke plädiert aber für Technologieoffenheit – „alles auf ein Pferd zu setzen, ist sehr riskant“ – und sieht sich damit am Standort Oberösterreich richtig aufgehoben, denn: „Die Politik politisiert in diesem Fall nicht.“

Neues „Cockpit“ mit Leitbetrieben in OÖ
Das Drängen auf „Technologieoffenheit“ ist nicht neu und wurde vor allem rund um die Diskussion zum EU-weiten Verbrenner-Verbot als Gegenargument ins Rennen geschickt. Am Dienstag erneuerte Oberösterreichs Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) den Standpunkt bei einem Pressegespräch zur Transformation der Mobilität: „Ideologisch vorzugeben, wie der Wandel funktionieren soll, ist klug gedacht, aber schlecht gemacht. Ideologie verstellt oft den Blick auf die Realität.“

Um in der Mobilitätswende nicht ins Hintertreffen zu geraten, gründet das Land OÖ gemeinsam mit Leitbetrieben wie BMW Steyr, voestalpine und Rosenbauer nun ein Strategieboard: das „Future Mobility Cockpit“, das ein abgestimmtes Vorgehen ermöglichen soll. Ziel sei, „Transformation als Chance zu begreifen“, sagt Achleitner. „Ökologischer Umbau und ökonomische Stabilität müssen in Balance sein.“

ÖVP-Landesrat Markus Achleitner (l.) und Klaus von Moltke, Chef des BMW Werks Steyr, wo ab ...
ÖVP-Landesrat Markus Achleitner (l.) und Klaus von Moltke, Chef des BMW Werks Steyr, wo ab August E-Motoren serienweise vom Band fließen.(Bild: Land OÖ / Denise Stinglmayr)

31.000 Mitarbeiter in Automotive-Branche
Die Automotive-Branche ist für das Land ob der Enns nach wie vor eine Schlüsselindustrie: Sie umfasst 280 Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen, beschäftigt mehr als 31.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet rund 11,6 Milliarden Euro Umsatz.

Im BMW-Motorenwerk in Steyr laufen neben Diesel- und Benzinmotoren sowie Hybridantrieben ab August auch E-Motoren serienweise vom Band. „Damit stehen wir auf zwei gesunden Standbeinen, um die Kundennachfrage weltweit auch künftig aus Steyr heraus bedienen zu können“, sagt Geschäftsführer von Moltke.

E-Lkw für chinesisches Unternehmen
Einen Schritt Richtung E-Mobilität machte indessen Steyr Automotive. Der Kraftfahrzeughersteller fingierte vormals als MAN und zog nun einen Auftrag aus China an Land: Steyr Automotive baut künftig Elektro-Lkw für das chinesische Unternehmen SuperPanther. Zum Auftragsvolumen gibt es keine Auskunft. Die Produktion soll 2026 starten, Steyr Automotive rechnet damit, dafür neue Mitarbeiter aufzunehmen.

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