Nach Weltenbummelei

Als Almwirt auf der Katrin das Leben genießen

oland Schimpl mit seinen Söhnen Franz (10) und Luis (12) aus einer früheren Beziehung

(Bild: Christina Gräßl)

Kellner, Hotelmanager, Weltenbummler, Schuhverkäufer und Model: Wirtshausbub Roland Schimpl (51) aus Ried im Traunkreis hat mit der Gastro auf der Katrin in Bad Ischl sein Paradies gefunden .

Schon im elterlichen Gasthaus „Voralpenhof“ in Ried im Traunkreis servierte Klein-Roland den Gästen mit Leidenschaft. Nach der Hotelfachschule in Bad Leonfelden kellnerte er im Schloss Seefels, Pörtschach und im Hospiz am Arlberg: „Ich hab’ sogar für die wunderschöne Caroline von Monaco serviert.“ Schimpl drängte es aber in die weite Welt: „Ich war auf einem Kreuzfahrtschiff in der Karibik unterwegs.“ Schon bald meldete sich seine Schwester Gudrun, die im Zillertal die bekannte Schuhmarke „Geierwally“ entwickelt hatte. Er übernahm das Marketing und landete gleich bei der größten Schuhmesse der Welt in Las Vegas einen Coup: „Die Amerikaner gaben mir keinen Stand, weil wir eine kleine Firma aus dem unbekannten Österreich waren.“

Schimpl mit der dänischen Windsurflegende, dem 42-fachen Weltmeister Björn Dunkerbeck

(Bild: zVg)

Schuhe für Arnold Schwarzenegger
Der findige Schimpl schickte daraufhin Österreichs Hollywood-Export Arnold Schwarzenegger Geierwally-Schuhe für seine Familie per Post: „Ich hab’ das auf gut Glück gemacht. Daraufhin meldete sich das Büro Schwarzeneggers in unserem Sekretariat. Ich hab’ Arnie erzählt, dass ich keinen Platz bei der Messe bekommen hatte. Das war’s.“ Wenige Tage später meldete sich ein Messe-Verantwortlicher und gab uns einen der besten Ausstellungsplätze – der Einfluss Schwarzeneggers!“ Schimpl baute in den USA ein lukratives Vertreternetz auf. Zusätzlich pushte er die exklusive Südtiroler Trachten-Modemarke „Luis Trenker“ und war auch Trenker-Model bei Galas.

Roland Schimpl ist glücklich auf der Alm

(Bild: Christina Gräßl)

Bergpanorama mit Pavarotti-Musik genießen
Nach elf Jahren zog es ihn zurück - der Liebe wegen nach Schörfling. Nach der Scheidung übernahm er die Gastronomie der urigen Almhütte auf der Katrin Alm in Bad Ischl: „Ich kann hier mein Leben genießen. Arbeit täglich von 9 bis 17 Uhr. Dann mit der letzten Seilbahn ins Tal.“ Manchmal schläft er oben auf 1393 Metern: „Dann sitze ich auf der Terrasse, leg’ mir Luciano Pavarotti auf, schalte auf Überlautstärke und genieße bei einem Glas Rotwein das Panorama im Abendrot. Vor mir der Loser, Schafberg, Gosaukamm, Totes Gebirge. Über allen thront der König der Berge, der Dachstein. Ich denke dann an nix.“ Wirklich, an niemanden? Schimpl schmunzelt: „Nicht ganz. Ich habe eine wunderschöne Deutsch-Inderin kennengelernt, telefoniere dann mit ihr. Ich besuche sie in zwei Wochen in Goa“

Reinhard Waltenberger/Kronen Zeitung