Im Zeichen der Krise

Wort des Jahres: Kandidaten fixiert, Voting läuft

Österreich
04.11.2022 12:19

Inflation, Korruption und Übergewinn - bei diesen Kandidatenwörtern wird schnell klar, dass die Wahl zum Wort des Jahres 2022 von der Energiekrise und Polit-Affären geprägt ist. Dazu spielen auch der Ukraine-Krieg und die Klimakrise eine Rolle. Begriffe zur Corona-Pandemie sucht man heuer hingegen vergeblich. Die Abstimmung läuft ab sofort und ist bis 29. November möglich. Die Bekanntgabe folgt am 1. Dezember.

Die Gesellschaft für Österreichisches Deutsch hat in Kooperation mit der APA wieder eine Kandidatenliste erstellt. Wörter, die den Österreicherinnen und Österreichern seit Ende des Vorjahres positiv oder negativ aufgefallen sind, konnten zuvor an die Jury geschickt werden. Gesucht wird der Nachfolger von Schattenkanzler, dem Wort des Jahres 2021.

Klimabonus, Kronzeugenstatus, Sanktionen
Heuer stehen neben den bereits erwähnten Begriffen unter anderem Klimabonus und Klimaticket zur Wahl. Nicht zuletzt dank Thomas Schmid hat es der Kronzeugenstatus auf die Kandidatenliste geschafft, die Sanktionen stehen wie auch der Ukraine-Krieg auf der Liste. Die Strompreisbremse - die Maßnahme der Regierung gegen die massiv gestiegenen Stromkosten der Haushalte - und der Terminus unsoziale Netzwerke, der auf die negativen Erscheinungen sozialer Netzwerke wie Hasspostings oder Cybermobbing Bezug nimmt, ergänzen die Kandidaten zum Wort des Jahres.

Unwort: Von Heizschwammerl bis Putinversteher
Beim Unwort des Jahres kandidieren unter anderem Denkverbote, zeitnah und Energiekrise als Nachfolger des Vorjahressiegers Coronaparty. Dazu kommen das Beinschab-Tool oder die Heizschwammerl. Der Ukraine-Krieg prägt durch die Begriffe Kamikaze-Drohne und Putinversteher auch die Suche nach dem Unwort des Jahres. Dazu kommen kulturelle Aneignung, Pull-Faktor und Vollkasko-Mentalität.

Sprüche des Jahres: Van der Bellen, Zeilinger, Landau
Wie beinahe jedes Jahr schaffte es Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf die Kandidatenliste der Sprüche des Jahres. Heuer steht „Das darf doch alles nicht wahr sein“ aus seiner Rede über Korruption und Postenbesetzungen (siehe Video unten) zur Disposition. Mit ihm haben es Nobelpreisträger Anton Zeilinger mit „Man muss seinen Spinnereien ein bisschen vertrauen“ und Caritas-Präsident Michael Landau mit „Es ist genug für alle da, aber nicht für jedermanns Gier“ auf die Liste geschafft.

„Alkohol oder Psychopharmaka“
Unspruch des Jahres könnte Kanzler Karl Nehammers Aussage „Wenn wir jetzt so weitermachen, gibt es für euch nur zwei Entscheidungen nachher: Alkohol oder Psychopharmaka!“ (siehe Tweet) werden. Konkurrenz bekommt er von Innenminister Gerhard Karner mit „Die Empirie, die Wissenschaft ist das eine, die Fakten sind das andere.“ Dritter Kandidat ist Bildungsminister Martin Polaschek (alle ÖVP), der sich in einem „ZiB 2“-Interview immer wieder so äußerte: „Das müssen wir uns anschauen. / Wir werden uns das gleich genau anschauen. / Das werden wir uns sehr genau anschauen. / Man muss es sich anschauen ... / Diese Zahlen werden wir uns genau anschauen. / Wir werden uns das noch einmal genau anschauen. / Ich kann mir das gern anschauen.“

Abstimmung läuft
Das Jugendwort des Jahres hat traditionell weniger mit den großen Themen des Jahres zu tun. Zur Wahl stehen heuer Bro (Bruder, Freund/Freundin, Kumpel), Digga (Anrede unter Freunden, abgeleitet von „Dicker“), pass (Ablehnung des Anbandelns), safe (auf jeden Fall, garantiert), same (als Zustimmung gemeint), slay (für selbstbewusstes Aussehen oder Handeln), smash (mit jemandem etwas anfangen; auch das deutsche Jugendwort des Jahres), stabil (cool, gut) sowie sus (suspekt). Abstimmen kann man bis Ende November auf oewort.at.

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