Tiefgraben

„Wandertag“ für Feuerwehr: 600 Meter-Fußmarsch

Oberösterreich
31.10.2022 19:00

Für die Feuerwehren war´s fast ein Wandertag: Die Helfer mussten 600 Meter Fußmarsch absolvieren, um einem Bauern nach einem Traktorunfall in Tiefgraben helfen zu können.

Am Montag um 9.14 Uhr, wurden die Feuerwehr Tiefgraben und die Feuerwehren Guggenberg und Mondsee mit dem hydraulischen Bergegerät zu einem Traktorabsturz mit eingeklemmter Person alarmiert. Der Einsatzort „Hilfberg“ im Einsatzgebiet der Feuerwehr Tiefgraben konnte am Beginn des Einsatzes nicht lokalisiert werden. Daraufhin wurden im Waldgebiet Suchketten gebildet und eine Drohne zur Suche eingesetzt. Beim Eintreffen des Notarzthubschraubers wurde der Drohnenbetrieb eingestellt.

(Bild: C. Stoxreiter)

Lenker eingeklemmt, aber ansprechbar
Kurze Zeit nach dem Beginn der Suche konnte der abgestürzte Traktor weit entfernt von einer befahrbaren Straße von den Einsatzkräften lokalisiert werden. Der Kommandant der Feuerwehr Tiefgraben Johannes Schwaighofer berichtete von der Lage beim Eintreffen: „Der Lenker des Traktors war nach dem Absturz über die Böschung unter dem Fahrzeug eingeklemmt, aber ansprechbar!“

(Bild: C. Stoxreiter)

Ins Rutschen geraten
Der Landwirt war mit dem Traktor und Miststreuer ins Rutschen geraten und über 100 Meter eine Böschung hinuntergerutscht. Dabei wurde der Miststreuer durch einen im Weg stehenden Baum vom Traktor abgerissen. Im Anschluss überschlug sich der Traktor und der Lenker wurde eingeklemmt.

(Bild: C. Stoxreiter)

Weiter Anmarsch
Da die Einsatzstelle ca. 600 Meter abgelegen von befestigten Straßen war, musste die gesamte Einsatzausrüstung wie Spreizer, Hubzug, Hebekissen, Druckluftflaschen, Unterlegkeile, Decken und die Einsatzausrüstung des Notarztes schweißtreibend von der Mannschaft hingetragen werden.

Drei Feuerwehren arbeiteten gemeinsam
Bei der Rettung des Landwirts aus dem Unfallwrack arbeiteten die drei Feuerwehren in engster Abstimmung mit dem leitenden Notarzt und dem Rettungsteam zusammen. Nach Sicherung des Traktors wurde das Wrack behutsam mit Hebekissen und Spreizer angehoben, um somit den eingeklemmten Lenker befreien zu können. Die stark verwachsene Böschung musste von Dornenbüschen freigeschnitten werden, um ein Arbeiten in dieser extremen Lage überhaupt zu ermöglichen.

Verletzter wurde ausgeflogen
Nach der Befreiung wurde der verletzte Lenker mittels Seilbergung aus der Böschung geflogen und nach einer Zwischenlandung am Bauernhof des Lenkers im Notarzthubschrauber ins Krankenhaus nach Salzburg geflogen. Nach der Personenrettung wurde mit Unterstützung von zwei Traktoren und einem privaten Unimog der Miststreuer und der Traktor geborgen.

Hitze- und Materialschlacht
Kommandant Schwaighofer blickte auf einen kräfteraubenden Einsatz zurück: „Es war eine regelrechte Hitze- und Materialschlacht - mein Dank gilt allen Einsatzkräften und Privatpersonen die dutzende Male Ausrüstungsgegenstände an die Einsatzstelle tragen mussten, und dabei an ihre körperlichen Grenzen gegangen sind - es hat ja jeder im Funk mitgehört, dass der Traktorlenker noch im Fahrzeug eingeklemmt war, somit ging die Mannschaft an ihre Grenzen!“ Im Einsatz: 71 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz, Landwirtschaft.

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