Mit einer Protestveranstaltung will der Verein „Save the Alps“ am Samstag ein Zeichen gegen die aktuelle Wolfspolitik in Tirol setzen. Einige hochrangige Gäste kündigten sich an.
„Unsere oberste Priorität ist der Schutz der alpinen Landwirtschaft und damit der Schutz unserer Kulturlandschaft mit unseren Almen. Ohne Weidetiere wird es das alles nicht mehr geben“, sagt Klaus Sommeregger, Pressesprecher von „Save the Alps“. Deshalb will man gegen die aktuelle Wolfspolitik des Landes vorgehen, um die Zerstörung des alpinen Raumes zu verhindern. Durch die Landwirtschaft in den Bergen würde Tieren höchstes Tierwohl garantiert werden. Zudem seien dort zahlreiche Pflanzenarten beheimatet, die auf der roten Liste stehen. „Durch den Wolf wird all dies gefährdet“, heißt es.
Der Wolf und andere große Beutegreifer haben bei uns in Österreich keinen Platz. Eine konfliktfreie Koexistenz ist hier nicht möglich, dafür ist Österreich zu dicht besiedelt.
Klaus Sommeregger, Pressesprecher von „Save the Alps“
Viele Schutzmaßnahmen seien nicht umsetzbar
Zuletzt betonte die Umweltschutzorganisation WWF, verstärkt auf die Behirtung von Weidetieren auf den Almen zu setzen. „Save the Alps“-Obfrau Regina Stich kann diesem Vorschlag wenig abgewinnen: „Ein wolfssicherer Herdenschutz ist auf den Almen schlicht unmöglich. Eine dauerhafte Behirtung ist schlicht nicht finanzierbar, die Kosten dafür übersteigen bei weitem den finanziellen Wert der Tiere.“ Zudem hätten in anderen Ländern Herdenschutzzäune bereits versagt.
Das Ziel des Vereines ist klar: Die Einführung von wolfsfreien Gebieten zum Schutz der Almwirtschaft. Dabei sieht man sich nicht als „Hardliner“, sondern erkennt die Existenzberechtigung jedes Tieres an, aber: „Der Wolf und andere große Beutegreifer haben bei uns in Österreich keinen Platz. Eine konfliktfreie Koexistenz ist hier nicht möglich, dafür ist Österreich zu dicht besiedelt“, so Sommeregger. Deshalb fordere man eine faktenorientierte Wolfspolitik und eine biogeografische Betrachtung des aktuellen Wolfsbestandes sowie auch wolfsfreie Zonen.
Politiker und Betroffene diskutieren am Samstag
Bei der Protestaktion am Samstag kündigten sich zahlreiche Spitzenpolitiker an. Darunter etwa der neue LHStv. Georg Dornauer oder Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint. „Wir haben Vertreter aller Parteien zu dieser Versammlung eingeladen“, heißt es seitens des Vereines. Auch betroffene Bauern und Vertreter der Wirtschaft oder des Tourismus werden vor den Anwesenden sprechen.
Die Versammlung startet am Samstag, 14 Uhr, in der RGO Arena in Lienz. Interessierte sind eingeladen, den Reden und der Diskussion zu folgen.
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